Publizist Michel Friedman sieht die aktuellen Entwicklungen in den USA mit großer Sorge. »Ich halte es für einen Skandal, dass der amerikanische Präsident jetzt einen Krieg führt gegen Medien, die gegen ihn sind«, sagte er in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Wenn Donald Trump sage, »97,5 Prozent der amerikanischen Medien führen eine Hass-Debatte gegen mich«, sei das »unerträglich und gelogen«, so Friedman weiter: »Nein! Man nennt so etwas ein kritisches Begleiten von der Regierung durch Journalismus.«
Allein die jüngsten Entscheidungen, wer im Weißem Haus noch Fragen stellen dürfe und wer überhaupt als Korrespondent zugelassen sei, widerspreche allen demokratischen Prinzipien und der Pressefreiheit, ergänzte der Herausgeber des traditionsreichen Magazins »Aufbau«.
Man erlebe außerdem gerade, dass immer mehr Wissenschaftler von Top-Universitäten die USA verlassen wollten, »weil die Regierung Gelder kürzt und die Wissenschaft ans Gängelband nimmt. Die interessante Frage, anders als 1935/36, ist aber: Wohin gehen die denn? Wirklich nach Europa, wo bereits ein Teil auch wie ein Trump-Land ist? Gehen sie auf einen europäischen Kontinent, der ja nur teilweise demokratisch ist?« kna