Die Politisch motivierte Kriminalität (PMK) ist in Berlin im vergangenen Jahr um rund 15 Prozent zurückgegangen. Registriert wurden nach Angaben der Berliner Innenbehörden vom Montag insgesamt 5.122 Fälle. Das waren 875 weniger als 2021 mit knapp 6.000 Fällen. Als eine Ursache des Rückgangs wird das Ende der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Proteste gegen die staatlichen Eindämmungsmaßnahmen genannt. Diese hätten 2020 und 2021 zu einem erheblichen Anstieg des Fallaufkommens beigetragen.
Einen Rückgang gab es auch bei den politisch motivierten Gewaltdelikten. Deren Zahl sank auf 565. Das waren fast die Hälfte weniger als 2021 mit 1.030 Fällen. Ebenfalls einen Rückgang verzeichneten die Behörden mit 381 Fällen bei antisemitischen Delikten. Das waren 79 weniger als Vorjahr. In weiteren 23 Fällen ging es um Israel-Feindschaft.
Rechtsextremismus Einen Anstieg um 100 Fälle gab es bei Delikten aus dem rechtsextremen Spektrum. Hier wurden laut Polizei 2.189 Fälle gezählt, ein Anstieg um 4,8 Prozent. 958 Fälle wurden Linksextremisten zugeordnet. Das waren mehr als ein Drittel weniger (minus 567) als im Vorjahr (1.525). 373 dieser Fälle gingen laut Polizei auf das Konto der Gruppierung »Letzte Generation«. Ohne dieses Fallaufkommen wären die Rückgänge im Phänomenbereich linke PMK noch deutlich höher, hieß es.
Im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wurden 582 Fälle registriert. Dabei handelte es sich nach Angaben der Behörden in 39 Fällen um Gewaltdelikte, in 35 Fällen um Propagandadelikte und in 508 Fällen um sonstige Delikte. epd