haus der wannsee-konferenz

Lernen am Tatort

Lernen am Tatort

Wie Schüler und Berufsgruppen
betreut werden

Wie konnten Vertreter verschiedenster Berufsgruppen sich in die nationalsozialistische Völkermordpolitik einbinden lassen? Welche Ideologien, persönliche Motive und Strukturen trugen dazu bei, daß Menschen verbrecherische Beschlüsse mittrugen und umsetzten?
Dies zu untersuchen, ist einer der Aufträge des Hauses der Wannsee-Konferenz. Diesem Zweck dienen beispielsweise berufsspezifische Seminare. Ob Polizist, Richter, Arzt, Sozialdezernent oder Lehrer – jeder kann der Frage nachgehen, wie seine eigene Berufsgruppe an der Vorbereitung und Durchführung der »Endlösung« mitgewirkt hat. Studientage mit berufsspezifischem Ansatz sind zu den unterschiedlichsten Themen möglich, etwa das Thema »Ernährung und Politik im Nationalsozialismus« für Auszubildende aus dem Gastronomiebereich, »Körperkult und ästhetische Normierung im Nationalsozialismus« für Friseurlehrlinge, »Konformität und nicht angepaßte Jugendliche im Nationalsozialismus« für angehende Erzieher und Pädagogen oder »Eugenik und Euthanasie« für Krankenschwestern.
Jugendgruppen und Schulklassen können sich in der Ausstellung mit fachkundiger Führung informieren, aber auch bei Projekttagen Teilaspekte der NS-Geschichte oder der jüdischen Geschichte erarbeiten und diskutieren. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, daß kleine Schülergruppen sich je einen Raum der Ausstellung erarbeiten und anschließend wechselseitige Führungen veranstalten. Dabei geht es den Mitarbeitern des Hauses nicht nur um Wissensvermittlung, sondern darum, den Jugendlichen einen eigenen Zugang zur Geschichte und den Austausch mit Gleichaltrigen zu ermöglichen.
So wird bei allen Bildungsangeboten der individuelle Zuschnitt und die Initiative der Teilnehmer groß geschrieben. Standardführungen gibt es nicht. Vielmehr sollen alle, die eine Gruppe anmelden, die Be- reitschaft mitbringen, sich vorab über den gewünschten Inhalt der Bildungsveranstaltung Gedanken zu machen und dies mit den pädagogisch-wissenschaftlichen Mitarbeitern des Hauses zu besprechen. Für Lehrer gibt es spezielle Vorbereitungskurse, bevor sie eine Schulklasse in die Villa begleiten.
Jährlich nehmen rund 38.000 Besucher an Seminaren, Führungen und Projekttagen teil. Alle Angebote sind kostenlos. Sie finden für ausländische Gruppen meist in deren Muttersprache statt. Sophie Neuberg

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in München

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt traditionell einmal im Jahr zusammen – am letzten Sonntag im November

 24.11.2024 Aktualisiert

Berlin

Nan Goldin eröffnet Ausstellung mit Rede über Gaza-Krieg

Die umstrittene Künstlerin nennt Israels Vorgehen »Völkermord« – »propalästinensische« Aktivisten schreien Museumsdirektor nieder

 23.11.2024 Aktualisiert

Erfurt

CDU, BSW und SPD legen in Thüringen Koalitionsvertrag vor

Wegen der Außenpolitik des BSW ist das Bündnis umstritten

 22.11.2024

Debatte

So reagiert die EU auf die Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Bei einem Besuch in Jordanien hat sich der EU-Außenbeauftragte Borrell zum Haftbefehl gegen Israels Regierungschef Netanjahu geäußert - mit einer klaren Botschaft

 21.11.2024

USA: »Wir lehnen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs für die Situation grundsätzlich ab«

 21.11.2024

Niederlande: Wir würden Netanjahu festnehmen

 21.11.2024

Haftbefehl gegen Netanjahu: Kanada will Gericht folgen

 21.11.2024

Berlin

Scholz soll am Montag als Kanzlerkandidat nominiert werden

Nach dem Verzicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius soll Bundeskanzler Olaf Scholz am kommenden Montag vom SPD-Vorstand als Kanzlerkandidat für die Neuwahl des Bundestags nominiert werden

von Michael Fischer  21.11.2024

New York

USA blockieren Gaza-Resolution, Israel bedankt sich

Israels UN-Botschafter Danon: »Resolution war Wegbeschreibung zu mehr Terror und mehr Leid«

 21.11.2024