von Sabine Brandes
Vier Prozent aller israelischen Männer würden sie am liebsten auf die neuen Geld-
scheine drucken. Um sie dann heimlich anschauen zu können, wann immer sie wollen. Es dürften mindestens zehn Mal so viele sein, die sich gern persönlich mit ihr tref- fen würden. Das Topmodel Bar Refaeli gilt als heißester Export des Landes seit Staatsgründung. Zu Hause wie international ungebremst auf dem Weg in eine steile Karriere. Doch derzeit darf nur einer ihre schönen Hände halten: der amerikanische Schauspieler Leonardo DiCaprio (31).
Gesehen wurden die beiden vor kurzem wie sie erst durch Prag und dann über die Pariser Champs Elysées schlenderten. Verliebt bis über beide Ohren, Hand in Hand und küssend. In einem Interview mit der Frauenzeitschrift LeIscha bestätigte Rfaeli die Liaison mit DiCaprio: »Wir haben uns im November des vergangenen Jahres in Las Vegas durch Freunde kennengelernt. Leonardo ist wirklich sehr charmant und unprätentiös.« Intime Details jedoch wollte die 20jährige nicht preisgeben. »Diese Beziehung ist ganz privat, hier bin ich gänzlich mit diesem einen Menschen zusammen.« Auch DiCaprio scheint nichts verheimlichen zu wollen. Als er seine neue Freundin vor einigen Tagen vermißte, ließ er sie spontan zu den Dreharbeiten seines neuen Filmes The Blood Diamond nach Afrika einfliegen.
Hollywoods ewiger Jüngling scheint eine Schwäche für langbeinige Models zu haben. Die vorherige Frau an seiner Seite war die brasilianische Schönheit Gisèle Bündchen. Die Ähnlichkeit der beiden Damen ist verblüffend. Wehende hellbraune Haare, schier endlose Beine und markante, doch makellose Gesichter. Und auch die junge Israelin mit dem verheißungsvollen Vornamen – »Bar« bedeutet wild – zeigt eine klare Vorliebe bei Männern: Schau-
spieler sollen sie sein, möglichst aus Hollywood und vor allen Dingen reich. Bevor es ihr Leo angetan hatte, standen einige amerikanische Millionäre auf der Liste ihrer Begleiter sowie der Baywatch-Star David Charvet.
Dabei ist Refaeli eigentlich ein echtes Mädchen vom Lande. Geboren 1985 wuchs sie auf einer Pferdefarm im Norden auf. Ihre Modelkarriere begann im Alter von 15 Jahren. Erst stand sie für Kampagnen der heimischen Modefirmen Pilpel und Castro vor der Kamera. Richtig bekannt wurde sie durch ihren sexy Auftritt im Werbespot für Milki, das beliebteste Schokoladendessert. 2000 und 2001 erkor man sie zum »Model des Jahres«, und von da an nahmen auch die internationalen Agenturen Notiz von ihr. Refaeli modelte für Ralph Lauren und lächelte verführerisch von den Titelseiten der Hochglanzblätter, darunter der französischen Elle und GQ, vornehmlich in superknappen Bikinis.
Tatsächlich scheint sie ihrem Namen alle Ehre zu machen. In Israel nicht nur für ihr hübsches Gesicht bekannt, sondern auch der ausschweifenden Partys und diverser Skandälchen wegen. Einige Gazetten verglichen sie bereits mit der Hotelerbin Paris Hilton, berühmt-berüchtigt für ihren ausgeprägten Hang zum Feiern. Doch so richtig aufgeregt hat sich bislang niemand über Bar. Viel zu stolz war man auf die Tochter des Landes, die weltweit Modeblätter zierte. Das gehöre zum Leben eines international gebuchten Topmodels eben dazu, meinten viele.
Doch kürzlich gab es einen radikalen Stimmungswechsel. Hunderte von Briefen wütender Landsleute gingen bei israelischen Zeitungen und Magazinen ein, als bekannt wurde, daß sich das Model wahrscheinlich mit einer List um ihren Armeedienst gedrückt hat. Nach israelischem Gesetz sind Männer drei und Frauen zwei Jahre lang verpflichtet, Armeedienst abzuleisten, es sei denn sie sind strengreligiös, krank oder verheiratet. Eine Woche vor ihrer offiziellen Einberufung im September 2004 hat die damals 19jährige Refaeli einen wesentlich älteren Mann geehelicht. Plötzlich und heimlich. »Es ist doch klar, was es sollte. Um das herauszufinden, muß man wahrlich kein Genie sein«, sagte eine Bekannte der Familie in diversen Interviews. Auf einigen israelischen und jüdisch-amerikanischen Websites wird Bar seitdem als »berechnendes Luder« beschrieben, dem es wichtiger sei, mit Millionären und Moviestars um die Welt zu jetten. »Schön oder nicht – jeder sollte seine patriotische Pflicht erfüllen.«