Eigentlich raten Ärzte vom Marathonlauf ab. Jogging ja, aber zu lange Strecken seien nicht gut für Knochen und Gelenke. Der Orthopäde Daniel Hoffmann ist offensichtlich anderer Meinung. Er geht in diesem Jahr gleich zweimal auf die 42,195 Kilometer lange Distanz, und das nicht nur aus rein sportlicher Motivation. »Ich widme je-
den Meter dieser Strecke kranken Kindern in Israel«. Am 20. September nahm er be-
reits erfolgreich am Berlin-Marathon teil. Nun macht sich der 48-Jährige Hobbyläufer auf den Weg in die USA. Am kommenden Sonntag geht er beim New York City Marathon an den Start.
Auch dort will er Spenden für das Projekt »Etgarim« von Keren Hayesod (KH) sammeln. Dadurch sollen krebskranken Kindern in Israel Computer zur Verfügung gestellt werden, damit sie in der Zeit ihrer Behandlung etwas Ablenkung haben, mit Freunden in Kontakt bleiben und auch den schulischen Unterricht verfolgen können. »Ich habe selbst zwei Kinder und bin froh, dass sie glücklich und gesund sind. Und ich hatte eine Frau, die an Krebs gestorben ist«, sagt er auf die Frage, warum er sich gerade für dieses Vorhaben entschieden hat. »Und es ist mir auch wichtig, dass ›Etgarim‹ ein Integrationsprojekt ist, und zeigt, dass in Israel kranken Menschen ungeachtet ihrer Herkunft und Religion geholfen wird.«
Unterstützung In einem Brief an Verwandte, Freunde, Bekannte und Kollegen bat er daher um Unterstützung: »Spendet pro Kilometer einen Euro, zwei Euro, soviel Ihr könnt und wollt.« Diesen Appell richtet er auch an alle anderen, die ihn unterstützen möchten. Ohne bislang eine genaue Summe zu kennen, weiß Daniel Hoffmann, dass schon beim Berlin-Marathon einige Spenden eingegangen sind. Er hofft, dass durch den Lauf in New York noch mehr zusammenkommt.
Der deutsche KH-Vorsitzende Nathan Gelbart drückt dem engagierten Läufer die Daumen. »Wir wünschen ihm, dass er gesund und mit einer angemessenen Kilometerpauschale für diesen wunderbaren Zweck zurückkommt. In den Herzen der betroffenen Kinder und des Keren Hayesod Deutschland ist er längst angekommen.« Detlef David Kauschke