Fahndung

»Laßt ihn uns fangen«

Zu übersehen ist es nicht. Es hängt an Bushaltestellen, Hauswänden, Litfaßsäulen. Es ist ein häßliches Foto, und auf dem grellgelben Untergrund wirkt es noch erschreckender. Das Konterfei des mehrfachen Vergewaltigers Benny Sela, der vor knapp zwei Wochen aus der Haft entfliehen konnte, ist im ganzen Land zu sehen. »Kommt, laßt ihn uns gemeinsam fangen«, fordern die Poster auf.
»Natürlich will ich, daß dieser Mann gefaßt wird«, sagt Michal Bitan, Mutter von zwei Mädchen im Alter von sieben und drei Jahren. Doch die Art, wie nach ihm gesucht wird, finde sie fürchterlich. »Ständig müssen sich meine Töchter dieses gräßliche Bild anschauen und ich muß erklären, wer das ist. Das Foto macht ihnen große Angst.«
Benny Sela ist derzeit Inbegriff des Bösen in Israel. Tatsächlich ist die Liste seiner Verbrechen lang: 14 Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe und Sodomie machten ihn fünf Jahre lang zu einem der meistgesuchten Männer des Landes. Bis er 1999 schließlich festgenommen und zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde.
Sicherheitsminister Avi Dichter nannte die Flucht des Vergewaltigers »einen peinlichen und fatalen Fehler«. Er ist zuständig für die Großfahndung mit 2.000 Polizisten und Plakataktion. Wie Sela überhaupt entkommen konnte, ist indes nicht vollständig aufgeklärt. Klar ist lediglich, daß er aus einem Polizeiwagen floh, als er zu einer Anhörung ins Gericht gefahren wurde. Und nun soll er schnell wieder gefangen werden. Dabei helfen wollte auch Uri Geller, selbsternannter Telepath und Löffelverbieger. Er schickte Sela eine Nachricht von Geist zu Geist, die ihn auffordern sollte, sich sofort zu stellen. Doch die Verbindung scheint nicht funktioniert zu haben – Sela bleibt unauffindbar Sabine Brandes

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025

New York

UN: Hunderte Kinder seit Scheitern der Waffenruhe in Gaza getötet

Unicef-Exekutivdirektorin fordert die Terrororganisation Hamas und Israel auf, dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und Kinder zu schützen

 01.04.2025