von Daniela Breitbart
Noch liegt der kleine hölzerne Hammer ruhig auf dem Rednerpult. »Liebe Jäger und Sammler, liebe Besserverdienende« begrüßt Auktionator Hans Peter Plettner mit einem charmanten Schmunzeln die Gäste der »WIZO Art 2007« im Forum des Stilwerks. Trotz strahlendem Sonnenschein ist der Saal über den Dächern von Berlin gut gefüllt. Die Besucher warten gespannt auf die Versteigerung der 31 Objekte, die entlang den Wänden aufgebaut sind: Gemälde, Skulpturen und eine antike Kommode. Eineinhalb Stunden und knapp 100 Hammerschläge später sind die Wände leer – 37.500 Euro war den Bietern die moderne Kunst wert.
Die meisten Bilder haben die Künstler selbst gestiftet. »Viele sind schon lange Freunde unserer Organisation«, sagt Michal Gelerman, Vorsitzende der Berliner Zweigstelle der Women’s International Zionist Organisation (WIZO). Eine davon ist Annette Schultze. Ihre Kampfpause erlöste 1.300 Euro, die Stoppelfeldchefin kam für 500 Euro unter den Hammer. »Ich mache mit, weil ich die WIZO-Frauen ins Herz geschlossen habe«, sagt Schultze. Diese wollen mit dem Geld die Helene und Nadine de Rothschild-Kindertagesstätte in Jerusalem unterstützen, eine Einrichtung für Kinder vor allem aus zerrütteten Familien, die vernachlässigt oder misshandelt wurden. Das Besondere: Der Kindergarten bietet auch Kurse und psycholo-
gische Betreuung für Eltern an, damit sie aus ihrer schwierigen Lebenssituation herauskommen. »So kann verhindert werden, dass die Kinder in Pflegefamilien untergebracht werden müssen«, sagt Gelerman.
Der Kindergarten ist nur eines von insgesamt 18 WIZO-Projekten in Deutschland. »Wir wollen, dass wir mit verschiedenen Aktivitäten identifiziert werden – deshalb haben wir nicht nur Kindergärten, sondern auch Frauenhäuser, Seniorenheime und Jugendclubs auf unserer Liste«, sagt Gelerman. »Wo Hilfe gefragt ist, ist WIZO da.«
www.wizo-ev.org