Kiel

Küche gesucht

Endlich genügend Platz: Die jüdische Gemeinde Kiel hat eine feste Bleibe gefunden. Im April 2004 hatten jüdische Zuwanderer aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, Studenten der Christian-Albrechts-Universität und in Kiel lebende Israelis die jüdische Gemeinde in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt gegründet.
Im ersten Jahr mußten sich die Gemeindemitglieder zum Religionsunterricht noch in privaten Wohnzimmern treffen. Zu größeren Festen trugen sie regelmäßig Körbe voller Pappteller und Plastikgabeln in das Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Ansgar-Gemeinde. Pastor Joachim Liß-Walther, in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sehr aktiv, lud die Kieler Juden häufig in die Räume seiner Kirchengemeinde in der Waitzstraße ein.
Im Frühjahr 2005 bezog die junge jüdische Gemeinde erstmals eigene Räume am Dreiecksplatz. Doch die Übergangslösung reichte schon bald nicht mehr aus. Die Gemeinde wuchs und wuchs. Seit dem 1. Dezember hat sie eine größere Bleibe in der Eckernförder Straße 20a gefunden. Zwischen Wilhelmplatz und Exerzierplatz liegt das neue jüdische Zentrum damit sehr zentral.
Auch wenn sie jetzt regelmäßig Gottesdienst feiern können, bleibt für die Kieler Juden noch einiges zu tun. Die Räume müssen ausgebaut, ausgestattet und eingerichtet werden. Eine Torarolle hat die Gemeinde als private Leihgabe erhalten. Sie muß nun abbezahlt werden. Darüber hinaus sucht die Gemeinde eine (gebrauchte) Küche, die gekaschert und eingebaut werden muß. Da die Gemeinde jung ist und wenig Geld hat, ist sie für diese Anschaffungen auf Spenden angewiesen.
»Wir möchten aber nicht nur nehmen, sondern auch etwas zurückgeben«, sagt Gemeindemitglied Walter J. Pannbacker. »Bei uns findet regelmäßig Hebräisch- und Russischunterricht statt, an dem auch Nichtmitglieder teilnehmen können. Der Freundeskreis der Gemeinde veranstaltet Kulturprogramme. Alle sind herzlich eingeladen, diesem Kreis beizutreten.«
Auf Landesebene wird die Gemeinde seit ihrer Gründung durch den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein vertreten. Der Verband wurde bei der Ratstagung im November in den Zentralrat der Juden in Deutschland aufgenommen. Religiös betreut Landesrabbiner Walter Rothschild die Kieler Juden.

ja

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