von Miryam Gümbel
»Wenn ihr eure Energie frei macht, könnt ihr erreichen, was ihr wollt!« Diese Botschaft klingt beim ersten Hinhören recht banal. Wenn derjenige, der sie vertritt, auch noch bei einer Benefiz-Gala zu Gunsten der Israel Cancer Association auftritt, dann kann mancher zunächst schon etwas ins Grübeln kommen.
Als das Bayern-Komitee der Gesellschaft zur Förderung der Krebshilfe in Israel mit seiner Vorsitzenden Anita Kaminski den als »Löffelverbieger« bekannt gewordenen Uri Geller als Stargast ins Münchner Seehaus eingeladen hatte, hielten sich Neugierde und Skepsis erst einmal die Waage. Beim Empfang auf der Terrasse des Seehauses drehte sich vieles um die Erinnerungen an den TV-Star der 70er Jahre. Das Löffelverbiegen funktionierte wie damals. Kein Trick? Ein Anwalt hatte sogar von zu Hause einen Löffel mitgebracht – man kann ja nie wissen. Stolz zeigte er das wie von Geisterhand verbogene Exemplar immer wieder den anderen Gästen.
Nach dem festlichen Abendessen erklärte zunächst der Leiter der Onkologischen Abteilung des Haunerschen Kinderspitals, Arndt Borkhardt, die Problematik von Krebserkrankungen im Kinder- und Jugendalter. Er berichtete von Therapien, die auch dank israelischer Forschung heute möglich sind. Die Mittel für die Forschung bereitzustellen, hat sich der Freundeskreis zum Ziel gesetzt.
Dann folgte der mit Spannung erwartete Auftritt von Uri Geller. In der Einladung war dieser mit dem Motto »Die Macht des Geistes« angekündigt worden. Daß mit aller Konzentration auf die eigene Energie nicht alles wunschgemäß verläuft, wurde auch an der Biographie Gellers selbst schnell deutlich. Daß die Besinnung auf diese Energie aber im Leben weiterhelfen kann, das überzeugte die Anwesenden, auch wenn ihnen die Energie zum Löffelverbiegen abgeht. Beeindruckt zeigten sie sich alle von dem vielen unbekannten Engagement des Ehrenvizepräsidenten des Royal Hospital for Children in Bristol und des Royal Berkshire Hospital: Geller arbeitet hier ehrenamtlich mit den Kindern als Motivationstrainer. Er unterstrich klar, daß er kein Heiler ist. Er sporne die krebskranken Kinder an, all ihre Kräfte dafür einzusetzen, daß sie an ihre Gesundung glauben – und dafür auch all das tun, was die Ärzte ihnen sagen. Nicht immer überleben die kleinen Patienten. Doch jedes gerettete Kind, so Uri Geller, ist ihm die größte Freude.