Das Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal fordert größere Anstrengungen gegen Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus. Die demokratische Kultur stecke in Ostdeutschland in einer tiefen Krise, betonten Vertreter des Instituts am Mittwoch in Magdeburg gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteuren. Obwohl Sachsen-Anhalt im ostdeutschen Ländervergleich den ersten Platz bei der Verbreitung rechtsextremer Einstellungen belege, mangle es an Strategien dagegen.
Wahlerfolge der AfD seien Symptom tiefer liegender Dynamiken, die Autoritarismus befördern, hieß es. David Begrich vom Verein Miteinander warnte davor, die AfD in der Kommunalpolitik durch Zustimmung zu ihren Anträgen zu unterstützen.
Etablierte migrantische Zivilgesellschaft Der Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt, Mamad Mohamad, kritisierte eine fehlende etablierte migrantische Zivilgesellschaft in dem Bundesland. Nötig sei eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, die Teilhabe ermöglicht. 50 Prozent der Menschen mit Migrationsgeschichte blieben nicht länger als vier Jahre in Sachsen-Anhalt.
Vor dem Hintergrund einer Studie der Universität Leipzig forderte das Institut für demokratische Kultur unter anderem eine Verstetigung zivilgesellschaftlicher Strukturen für Vielfalt. Eine deutliche Mehrheit der Ostdeutschen kann sich der Studie »Autoritäre Dynamiken und die Unzufriedenheit mit der Demokratie« zufolge mit der Demokratie als Idee identifizieren, allerdings ist weniger als die Hälfte zufrieden mit ihrem Alltagserleben in der Demokratie. epd