Gewohnheit
psychologie Sucht ist keine Ausrede mehr. Der Psychologe Reuven Dar von der Universität Tel Aviv hat herausgefunden, dass das Verlangen nach Zigaretten eher ein psychischer Mechanismus ist als eine körperliche Abhängig- keit von Nikotin. Mit anderen Worten: Rauchen ist eine Gewohnheit, aber keine Sucht. Dar und seine Mitarbeiter schließen dies unter anderem aus einer Studie, die sie mit rauchenden Stewards und Stewardessen der Fluglinie El Al durchgeführt haben. Sie befragten die El-Al-Mitarbeiter jeweils nach einem zehn- bis dreizehnstündigen und nach einem drei- bis fünfstündigen Flug nach der Intensität ihres Rauchverlangens. Und die Lust auf eine Zigarette war am Ende eines Langstreckenfluges genauso groß wie am Ende eines kürzeren Trips. Daraus schließt Dar, dass es die mentale Erwartung des Flugendes ist, die das Verlangen nach Tabak auslöst, und nicht der körperliche Nikotinentzug. Denn sonst müsste der Drang zu rauchen nach einem Langstreckenflug viel größer sein. Bereits 2005 hatte Dar herausgefunden, dass orthodoxe Juden, die am Sabbat aus religiösen Gründen nicht rauchen, am Sabbat über keine Entzugserscheinungen klagten, an normalen Wochentagen, an denen man ihnen die Zigaretten vorenthielt, aber sehr wohl. ja