Die Liebe zur Musik vereint sie: Kinder aus israelischen, drusischen, arabischen Familien; Alteingesessen oder zugewanderte im israelischen Tiberias. Nach der Schule finden sie sich zusammen und mu-
sizieren dank der zionistischen Frauenbewegung WIZO. In Einzel- und gemeinsamem Unterricht haben sich auf diese Weise drei Jugendorchester gebildet. Schon zur Tradition ist ihr Auftritt bei der Frankfurter WIZO geworden. Am 26. August boten 17 Jugendliche im Frankfurter Ignatz-Bu-
bis-Gemeindezentrum ein buntes Konzertprogramm.
Eingeladen wurde das WIZO-Jugendorchester aus Tiberias von ihrer deutschen Partnerstadt Worms. Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren, der Leiter des Orchesters, Noam Yaakoby, und zwei weitere Betreuer waren für 10 Tage nach Deutschland gekommen.
Auch wenn es für einige der jungen Musiker die erste große Reise war, Angst mussten sie nicht haben. Schon am Frankfurter Flughafen erwartete sie ein großes Empfangskomitee von WIZO-Mitgliedern und brachte sie zu ihren Gastfamilien. Und dann folgte schon ein volles Programm: Nach dem Kaffee-Nachmittag ging es zur Schiffsfahrt auf dem Main und auf eine Stadtrundfahrt. Danach stand die obligatorische Shopping-Tour auf der Zeil an.
Der Höhepunkt folgte am Abend: »Das Konzert war ein großer Genuss, nicht nur wegen der vielen talentierten Solisten, sondern auch wegen des musikalischen Repertoires, das aus klassischer, israelischer und Popmusik bestand«, sagte ein Zuhörer be-
geistert. Bewusst hatte das Orchester seinen Schwerpunkt auf israelische Musik gelegt. »Wir fühlen uns als Botschafter Israels, die ihre Heimat den Menschen im Ausland näherbringen möchten«, sagte Dirigent Noam Yaakoby.
Das Tiberias-WIZO-Jugendorchester wurde 1983 gegründet. 120 Schüler unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit oder Religion haben hier ihren Platz gefunden. Jedes talentierte Kind wird aufgenommen, auch wenn die Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können. Viele Kinder, vor allem aus sozial schwachen Familien nutzen die Nachmittagsbetreuung, die nicht nur der musikalischen Ausbildung dient, sondern auch der Stärkung des Selbstbewusstseins. Individuelle Förderung und gezielte Zu-
wendung der Lehrer spornen die Schüler zu hohen musikalischen Leistungen an.
»Diese Schule bietet ein Beispiel für ein gelebtes Miteinander und eine gelungene Integration. Ich bin sicher, dass wir einige der hochbegabten Kinder in naher Zukunft auf den großen Bühnen der Welt sehen und voller Stolz daran denken werden, dass die WIZO einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat«, zeigte sich WIZO- Deutschland-Präsidentin Rachel Singer von dem Konzert begeistert. ja
Musikalisch