von Miryam Gümbel
Eine der großen Persönlichkeiten in der deutschen und der Münchner Fußballgeschichte ist Kurt Landauer. Als Präsident des FC Bayern hat er den Verein 1932 erstmals zur Deutschen Meisterschaft geführt.
Ihren Artikel über ihn in der Wochenzeitung Die Zeit vom 28. Mai 2003 beginnt Heike Faller mit dem Satz: »Nicht viel ist von Kurt Landauer geblieben, der, mit Unterbrechungen, 18 Jahre lang Präsident des FC Bayern München war.«
Ein Jahr nach der Meisterschaft verlor der Jude Landauer seinen Arbeitsplatz bei den Münchner Neuesten Nachrichten, 1938 wurde er nach Dachau deportiert, kam dann wieder frei und floh ins Schweizer Exil. Dort überlebte er im Gegensatz zu vielen seiner Verwandten, die während der Nazi-Herrschaft ermordet wurden. Nach 1945 wurde Landauer noch einmal von 1947 bis 1951 Vereinspräsident des FC Bayern.
Maccabi München engagiert sich seit Langem neben seiner sportlichen Arbeit auch in der Erinnerungsarbeit und für das Gedenken der Opfer der Schoa. Ein enger Kontakt zur KZ-Gedenkstätte Dachau und der Versöhnungskirche hilft dabei. Mit dabei sind die Münchner Verantwortlichen von Maccabi auch, wenn es um den Einsatz gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus geht.
Dem jüdischen Sportverein Maccabi ist es schon seit Langem ein Anliegen die Erinnerung an Landauer wieder lebendig werden zu lassen und ihn so ins Bewusstsein der Münchner Bevölkerung zurückzu- bringen. Diesen Wunsch unterstützt auch die Münchner Gemeindepräsidentin Charlotte Knobloch. Jetzt haben sie ein Jugend-Turnier ins Leben gerufen, das an den jüdischen FC-Bayern-Präsidenten erinnern soll: Erstmals am kommenden Sonntag, 27. Juli, findet auf dem Maccabi-Gelände an der Riemer Straße das Kurt-Landauer-Turnier statt. Es soll, so Schreibmann, künftig jährlich stattfinden – in großem Rahmen im kommenden Jahr zum 125. Geburtstag des Namensgebers.
Bei dem ersten Freundschaftsturnier am Sonntag treten von 11 bis 15 Uhr die Maccabi-Mannschaften der G-Jugend (6-7 Jahre), der F-Jugend (8-9Jahre) und der E-Jugend (10-11 Jahre) gegen verschiedene Münchner Clubs an. Trainiert werden die kleinen Maccabi-Fußballer von Armand Presser, Patrick Guttmann und Philipp Lask. Die Fußballabteilung habe sich gut entwickelt, sagte Schreibmann. Als Beweis dafür nennt er die Tatsache, dass die Bayern-Junioren kürzlich mit Ilai Bacharach einen der Maccabi-Spieler abgeworben haben. Ein Transfer-Entgelt ist dafür allerdings nicht geflossen. Dabei hätten die Makkabäer das Geld gut für ihren neuen Fußballplatz brauchen können.
Im Herbst kann nach langer Wartezeit mit dessen Bau begonnen werden. In dieser Woche sind die Unterlagen für die Ausschreibungen verschickt worden. Bis die Entscheidung für die jeweiligen Aufträge gefallen ist, hofft man in der Riemer Straße auch, die letzen zugesagten Zuschüsse auf dem Vereinskonto zu verbuchen.
Damit die erforderlichen Gelder zusammenkommen, hatte der Verein kürzlich zu einem Spendenabend zugunsten des Projekts geladen. 50.000 Euro brachte dieses Event im Vereinsheim. Das Essen von Zadok Abras, genannt Tsaatsa, ließen sich DFB-Vizepräsident Rainer Koch, Sport-Moderator Günther Koch von Bayerischen Fernsehen und zahlreiche andere hochkarätige Gäste schmecken. Aus dem Münchner Stadtrat war die für Sport und Bildung zuständige Stadträtin Diana Stachowitz gekommen.
IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch ließ es sich nicht nehmen, ein engagiertes Grußwort zu sprechen. Dabei lobte sie das »bewunderswerte Engagement« des Maccabi-Vorstandes unter Robert Rajber und Gregory Schmerz.