Katzrin
statt Bordeaux
Die Weinkellerei Golan steht ganzjährig für Besucher offen
von Detlef David Kauschke
Auf vielen Festtagstischen wird auch diesmal zu Rosch Haschana die ein oder andere Flasche Golan-Wein stehen. Ein Tip für die nächste Israel-Reise ist ein Besuch dort, wo die edlen Trauben reifen und verarbeitet werden: in der Golan-Hights-Winery in Katzrin. Besonders im Herbst ist dies ein unvergeßliches Erlebnis. Schon Anfang August beginnt im Norden des Landes die Weinlese, die bis November andauert. »Angesichts des Krieges hatten wir diesmal natürlich besondere Bedingungen, aber die Lese läuft bislang sehr gut, der Ertrag ist ausgezeichnet«, sagt Valerie Hecht vom Besucherzentrum der Golan-Hights-Winery. Die Weinberge oder -gärten sind vom Katjuschabeschuß verschont geblieben. Die Weinbauern sind im Zeitplan. Auch das Besucherzentrum mit Ausstellungsraum, Verkostungsmöglichkeit und Ladengeschäft füllt sich wieder. »Natürlich hatten wir durch die Krise einen dramatischen Rückgang bei den Besucherzahlen zu verzeichnen, aber so langsam kommen die Weinliebhaber zurück.«
Die Kellerei wurde 1983 gegründet, sie wird von vier Kibbuzim und vier Moschawim betrieben. Jährlich werden hier oben auf dem Golan, unweit der talmudischen Siedlung Katzrin und der gleichnamigen modernen Kleinstadt, knapp 6.000 Tonnen verschiedener Traubensorten verarbeitet. Der Wein wird unter den Namen »Yarden«, »Gamla« und »Golan« vermarktet, unter anderem auch in Japan, Australien, den USA und verschiedenen europäischen Ländern. Die gut 100 Mitarbeiter der Weinkellerei haben es zu international anerkannter Fachreife gebracht. Das beweisen auch zahlreiche Auszeichnungen für ihre Produkte, zum Beispiel Goldmedaillen für den Cabernet Sauvignon oder den Merlot, verliehen bei der Vinexpo, der bedeutenden Weinschau im französischen Bordeaux.
Die Weinkellerei auf dem Golan ist ganzjährig für Besucher geöffnet. Ein Saisonhöhepunkt ist im November, wenn der erste Traubensaft des neuen Jahrgangs verkostet werden kann. Es ist zwar kein »Beaujolais nouveau«, dafür aber ein »Golan Chadasch«. Lechaim!
www.golanwines.co.il