von Katrin Richter
Trauer ist überall, ob in Berlin, Saarbrücken oder Jerusalem. Vielerorts wurde in den vergangenen Tagen der israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev gedacht, konnten Trauernde ihr Beileid in Kondolenzbücher eintragen und in Gottesdiensten zusammen beten. So auch in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Im Beisein des Gesandten des Staates Israel, Ilan Mor, fand am Sonntagnachmittag eine Gedenkveranstaltung vor dem Gemeindehaus in der Fasanenstraße statt. Etwa 200 Gäste hatten sich eingefunden. Gemeindevorsitzende Lala Süsskind erinnerte daran, dass es den humanen Werten Israels entspreche, die Toten nicht zurückzulassen, »auch wenn Israels Feinde diese Werte als Schwäche begreifen und ausnutzen«. Rabbiner Yitzhak Ehrenberg sprach das Kaddisch. Zwei Kondolenzbücher für die Familien Goldwasser und Regev lagen aus, in die sich die Anwesenden eintrugen – mit oft sehr persönlichen und bewegenden Worten.
Auch Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, sprach im Namen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland sein Mitgefühl aus: »Wir trauern mit den Familien, den Angehörigen und dem ganzen Staat Israel um die Soldaten.« Graumann dankte in einer Erklärung der Bundesregierung und der UNO für deren Vermittlung, selbst wenn das Ergebnis nur eine traurige Gewissheit bestätigt habe. Auch den seit 1986 als vermisst geltenden Piloten Ron Arad schloss Graumann in seine Gedanken ein: »Wir hoffen immer noch, dass er lebend zu seiner Familie zurückkommen wird.«
Vize-Regierungssprecher Thomas Steg bedauerte den Tod der beiden Soldaten zutiefst. Zugleich würdigte er den Austausch von Gefangenen und sterblichen Überresten als »politisch und humanitär wichtigen Schritt«. Der Vermittlungserfolg könne ein kleiner Beitrag sein, die derzeitig sichtbare positive Entwicklung im Nahen Osten zu fördern, sagte Steg vergangene Woche in Berlin. (Mitarbeit: Ingo Way)