Jüdischer Terrorist gefasst
Polizei kann Morde und
Anschläge aufklären
Die Sicherheitsbehörden haben am Sonntagabend ein Veröffentlichungsverbot zur Verhaftung eines jüdischen Terroristen und Serienmörders aufgehoben. Sie gaben be-
kannt, dass vor drei Wochen der Inlands-geheimdienst »Schabak« den 37-jährigen Yaakov Teitel festgenommen hat. Mehrere Mordfälle und Bombenanschläge hätten so aufgeklärt werden können, sagte ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz.
Der in den USA geborene Teitel steht im Verdacht, 1997 bei seiner ersten Einreise nach Israel eine Pistole geschmuggelt zu haben. Damit habe er in Ost-Jerusalem ei-
nen palästinensischen Taxifahrer und we-
nig später einen Hirten in den Hügeln bei Hebron ermordet. Teitel verließ Israel wieder in Richtung Florida, um im Jahr 2000 zurückzukehren, zu heiraten und sich mit seiner Familie in der Siedlung Shvut Rachel im Westjordanland niederzulassen. Teitel ist Vater von vier Kindern.
Eine Antiterror-Polizeieinheit verhaftete ihn am 7. Oktober in Jerusalem, als er Flugblätter aufhängte, die den Anschlag auf einen Schwulen-Treff in Tel Aviv rechtfertigte, bei dem zwei Menschen durch Schüsse getötet worden sind. Beim Verhör gab er an, auch diese Tat verübt zu haben. Die Polizei zweifelt jedoch daran, da mehrere Indizien dagegen sprechen würden.
Doch konnte eine lange Liste anderer Taten aufgeklärt werden, unter anderem Bombenanschläge auf Polizeiwachen und Streifenwagen, auf ein katholisches Kloster und eine Familie messianischer Juden. Auch für den Anschlag auf den weltbekannten Faschismusforscher und Israel-Preisträger, Professor Zeev Sternhell, ist Teitel verantwortlich.
Die Ermittler haben in der Siedlung ein umfangreiches Waffenlager ausgehoben. Für die Polizei steht fest, dass der Mann einen blinden Hass auf Palästinenser, Ho-
mosexuelle, Polizisten und »christliche Missionare« verspürt habe. Ulrich W. Sahm