Warum und mit welchem Ziel unterstützt Keren Hayesod den Israel-Tag?
lehavi: Wir begrüßen die Initiative sehr. Es ist wichtig, Israel von Deutschland aus zu unterstützen und das Image des jüdischen Staates in der Bevölkerung zu verbessern. Mit dem Israel-Tag können wir auch die Arbeit von Keren Hayesod bekannter machen.
Wie ist die Zusammenarbeit mit den Vertretern von »I like Israel« (ILI)?
lehavi: Sie ist durchweg gut, wir halten die Arbeit von »I like Israel« für sehr wichtig. Jeder, der sich für Israel einsetzt, verdient unsere Unterstützung. Wenn es Unstimmigkeiten gäbe – was nicht der Fall ist –, würden sie von dieser Wichtigkeit überlagert.
Das Image Israels aufzubessern ist sicherlich wichtig, aber erreicht ILI mit solchen Aktionstagen die Richtigen?
lehavi: Das kann ich nicht beurteilen. Wir von Keren Hayesod unterstützen jede Initiative, die sich für Israel stark macht. Jeder Einzelne zählt. Selbst wenn nur einer erreicht wird – es gilt das bekannte jüdische Motto: »Jeder, der eine Seele rettet, rettet die ganze Welt.«
Kommen zu Israel-Events nicht ohnehin diejenigen, die es sowieso interessiert?
lehavi: Es hängt davon ab, wo man die Veranstaltungen macht. Vor dem Bahnhof, auf großen Plätzen oder in Fußgängerzonen erreicht man sicherlich eine größere Menge von Leuten als bei Veranstaltungen in der Gemeinde oder an abgeschlossenen Orten. Sicher zieht man auch die an, die gegen Israel eingestellt sind. Es kommt aber darauf an, Flagge zu zeigen, zu demonstrieren, dass wir für Israel sind. Es ist gut, dass sich so viele Städte und Gemeinden an der Aktion beteiligen, zumal alles ehrenamtlich geschieht.
Gesellen sich zu den ILI-Aktiven nicht auch »schräge« Gruppen?
lehavi: Diesen Stempel möchte ich niemandem aufdrücken. Der einzige Stempel, den ich akzeptiere, ist der, sich für Israel zu engagieren.
Warum unterstützen so wenige ostdeutsche Gemeinden die Aktion?
lehavi: Das Engagement hängt immer von einzelnen Personen vor Ort ab, die Eigeninitiative zeigen müssen. Da gibt es aber möglicherweise nicht nur ein Ost-West-, sondern auch ein Nord-Süd-Gefälle. Man kann nicht von oben diktieren, wo etwas stattfinden soll. Ich hoffe, dass der diesjährige Israel-Tag so erfolgreich sein wird, dass im nächsten Jahr noch mehr Gemeinden ILI ansprechen und selbst etwas planen wollen – schließlich feiern wir dann 60 Jahre Unabhängigkeit des jüdischen Staates.
Mit dem Repräsentanten von
Keren Hayesod sprach Daniela Breitbart.