Westjordanland

Israel setzt Anti-Terror-Operation fort

Reifen brennen während der israelischen Anti-Terror-Operation in Dschenin. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die israelische Armee hat ihren Einsatz im Westjordanland in der Nacht zum Dienstag fortgesetzt. Anzeichen für ein baldiges Ende der Operation gibt es noch nicht. Derzeit konzentriert sich Israel auf ein großes Flüchtlingscamp in Dschenin, einer palästinensischen Stadt, die als Hochburg des palästinensischen Terrors gilt.

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Die israelischen Streitkräfte (IDF) erklärten, viele Bewohner des Camps befänden sich nun auf der Flucht vor den stattfindenden Kämpfen. Hunderte bewaffnete Terroristen sollen sich in dem Lager befinden. Nach zahlreichen Anschlägen auf Israelis, die von dort ausgingen, entschied sich die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für eine großangelegte Operation, um den jüdischen Staat und seine Bürger zu schützen. Diese wird von der israelischen Opposition unterstützt.

Haltlos Palästinensische Angaben, wonach die IDF eine Evakuierung des Lagers in Dschenin angeordnet habe, wies ein Armeesprecher als »haltlos« zurück. Vielmehr flüchteten die Bewohner während der Kämpfe zwischen Soldaten und palästinensischen Terroristen aufgrund der Sorge, sie könnten zwischen die Fronten geraten.

Mehr als 1000 Soldaten sind an der andauernden Operation beteiligt. Israelischen Medien zufolge ist es der größte Einsatz im Westjordanland seit 20 Jahren. Die Voraussagen über dessen Dauer fallen sehr unterschiedlich aus. Sie schwanken zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen. In einem Fernsehinterview erklärte ein Sicherheitsbeamter, Israel habe weiterhin diverse Ziele, die es im Rahmen der Aktion erreichen wolle.

Im Flüchtlingslager von Dschenin haben die Terrororganisation Hamas und vergleichbare, ebenfalls vom Teheraner Regime finanzierte Gruppen ihre Präsenz nach israelischen Erkenntnissen ausgebaut. Von einem »zweiten Gaza« ist die Rede. In den vergangenen Wochen hatte Israel einzelne Aktionen gegen Terroristen in der Stadt durchgeführt.

Terror-Infrastruktur Die nun laufende Großoperation begann am Montag um 1 Uhr Ortszeit mit mehreren Luftangriffen gegen Terror-Ziele. Zerstört wurde auch eine Art Kommandozentrale, die von diversen palästinensischen Terrorgruppen genutzt wurde. Nach Armeeangaben wurden seither Waffenlager der Terroristen, Bombenbau-Labore und andere Teile der Terror-Infrastruktur lokalisiert und zerstört. Immer wieder kam es dabei zu Kämpfen mit bewaffneten Palästinensern. Verhaftete Verdächtige wurden verhört.

In den vergangenen zwölf Monaten wurden 52 Israelis bei von palästinensischen Terroristen verübten Anschlägen getötet, darunter auch Kinder. Die laufende Militäroperation wird daher von vielen Israelis als dringend erforderlich angesehen. Am Montag hatte Oppositionsführer Yair Lapid erklärt, er unterstütze das Vorgehen.

Von palästinensischer Seite hieß es, bis Dienstag früh seien neun Personen in Dschenin umgekommen und über 100 verletzt worden. Mehrere der arabischen Opfer wurden in Medienberichten als Mitglieder von Terrororganisationen identifiziert.

Terroristenparadies Am Montag Abend diskutierte Premier Netanjahu das weitere Vorgehen mit Verteidigungsminister Yoav Galant sowie Vertretern der IDF und des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet. Der Ministerpräsident erklärte, Dschenin habe sich in den vergangenen Monaten zu einem »Terroristenparadies« entwickelt. Er versprach, Israel werde diese Entwicklung »beenden«.

Auch betonte der Regierungschef, die Operation werde an einem dichtbesiedelten Ort durchgeführt. Das Militär bemühe sich, Zivilisten möglichst keinen Schaden zuzufügen. Der Waffen- und Bombenbau in Dschenin hätten ein industrielles Ausmaß aufgewiesen.

Terrorführer der Hamas und des Islamischen Dschihad forderten die Palästinenser auf, sich dem Kampf gegen die IDF anzuschließen. Im Gegenzug warnte das israelische Militär alle Terrorgruppen in den palästinensischen Gebieten eindringlich vor einer Einmischung.

Derweil bereiteten sich israelische Ortschaften in der Nähe der Grenze zu Gaza auf mögliche Raketenangriffe von dort vor. ja

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