Bei einem großangelegten israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind bisher mindestens sieben Terroristen getötet worden, wie die israelischen Streitkräfte (IDF) Montagfrüh mitteilten. Die Operation »Heim und Garten«, die sich nach israelischen Angaben gegen die terroristische Infrastruktur in Dschenin richtet, dauert weiterhin an.
Bisher wurden zehn gezielte Luftangriffe geflogen, bei denen unter anderem ein Waffenlager, einen Versammlungsort für Terroristen und ein auch als Beobachtungsposten genutztes Kommando- und Kommunikationszentrum der palästinensischen Terroristen getroffen worden seien, hieß es bei der Armee. Palästinensischen Berichten zufolge kam es in ganz Dschenin zu Stromausfällen.
IDF: Es wurden mehrere Dutzend Angriffe auf israelische Zivilisten von Bewohnern des Lagers in Dschenin ausgeführt.
Auf Videos waren mehrere zerstörte Straßen zu sehen. Israels Armee war kurz nach den Luftangriffen mit rund 100 Militärfahrzeugen und Bodentruppen in die Stadt eingerückt. Der Chef-Sprecher der IDF, Brigadegeneral Daniel Hagari, erklärte, derzeit konzentrierten sich die Streitkräfte zwar auf Dschenin. Die Anti-Terror-Operation könne jedoch jederzeit auf andere Orte im Westjordanland ausgedehnt werden.
General Hagari weigerte sich, die Dauer des Einsatzes vorherzusagen, meinte jedoch, einige Tage werde er mindestens weitergehen. Israelische Medien zitierten ihn mit den Worten, in Dschenin müsse »ein systematisch entwickelter Terrorapparat entwurzelt« werden.
ANGRIFFE Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte, die Operation in Dschenin werde »so lange wie nötig« dauern. Demnach konzentrieren sich die IDF auf das Flüchtlingslager in der Stadt. Dort seien in der Nacht »mindestens sieben Terroristen neutralisiert« worden. Laut Hecht wurden mehrere Dutzend Angriffe auf israelische Zivilisten von Bewohnern des Lagers ausgeführt.
Neben der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation Hamas haben in den vergangenen Jahren auch der Islamische Dschihad sowie weitere lose Gruppierungen in Dschenin massiv an Einfluss gewonnen. Die Hamas rief am Morgen zur Mobilisierung der Palästinenser im Westjordanland auf und sicherte ihren Kämpfern im Dschenin Unterstützung zu.
Ein Sprecher der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad teilte mit: »Solange diese Aggression nicht aufhört, werden die Reaktionsmöglichkeiten breit und umfassend sein«.
SCHUTZ Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte, die Armee werde in Dschenin weiter »proaktiv und entschlossen vorgehen«. Israels Verteidigungsapparat sei auf jedes Szenario vorbereitet.
Die Sicherheitslage in Israel ist seit Langem äußerst angespannt und hatte sich zuletzt nochmals verschärft. Unter anderem aus der Regierung wurden zuletzt Rufe nach einer großangelegten Militäroffensive laut, um Israel und seine Bürger zu schützen.
Die andauernde Anti-Terror-Operation lässt Israel zumindest zeitweise näher zusammenrücken. »Wir stehen hinter euch!« schrieb Oppositionsführer Yair Lapid auf Twitter. Bei der Militäroperation handle es sich um »eine gerechtfertigte Aktion gegen die terroristische Infrastruktur und Versuche, vom Iran unterstützte Raketenproduktionssysteme in Dschenin aufzubauen.« ja