Christina Rau

Israel im Herzen

von Rolf-Michael Simon

Eine »tatkräftige, wenn auch stille Vermittlerin« stand im Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Ehrung, eine Frau, die »Israel ihr Herz geschenkt hat«. Christina Rau, Witwe des früheren Bundespräsidenten, wurde für ihre Verdienste um die deutsch-israelischen Beziehungen mit dem Zukunftspreis der im Vorjahr in Münster gegründeten »Israelstiftung in Deutschland« ausgezeichnet. Sie ist die erste Trägerin dieses Preises.
An der Feierstunde in der Alten Synagoge Essen nahm auch die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, teil. Man sei zu diesem Anlaß bewußt hierhergekommen, betonte im Namen des Stiftungskuratoriums Rolf Krumsiek, der ehemalige Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Ruhrgebiet stehe nach wie vor für Schmelztiegel und erfolgreiche Integration. Und: »Dies ist unsere Referenz gegenüber der Kulturhauptstadt 2010.« In deren Namen Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger von einer Bereicherung des politischen Diskurses, über das Erinnern hinaus, in Essen sprach.
Stiftungsvorsitzender Johannes Gerster, für die Konrad-Adenauer-Stiftung viele Jahre in Israel vor Ort, würdigte die erste Preisträgerin als Persönlichkeit, die Partei für Israel ergreift – »gegen einen schleichenden Zeitgeist, gegen zunehmend antiisraelische Stimmungen und Stimmen in Europa und auch in Deutschland«. Christina Rau seien aus humanitären Gründen die Linderung sozialer Not in Israel, aus moralischen Gründen Hilfen für den Staat Israel und aus politischen Gründen der Ausbau der deutsch-israelischen Beziehungen Herzensangelegenheiten. Mit Blick auf den ehemaligen Bundespräsidenten und Israelfreund, Johannes Rau, betonte Gerster: »Sie waren mehr als nur die Frau an seiner Seite.« Und: »Wir ehren Sie als Vorbild auch und gerade für die jüngere Generation, die die dunkelste Zeit deutscher Geschichte zu wenig kennt.«
Christina Rau verwies in ihren Dankesworten auf die Arbeit der »vielen, ohne die ich das nicht hätte leisten können, wofür ich hier geehrt werde«. Und sie erinnerte an eine ganz persönliche Beziehung zur Alten Synagoge in Essen – von der sicherlich kaum jemand bis zu diesem Abend gewußt haben dürfte: »Mein Ur-Urgroßvater hat das Dach dieses Hauses gedeckt.«

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025

Berlin

Kreise: Union will Gesetz doch zur Abstimmung stellen

Hinter verschlossenen Türen wurde in den Unionsparteien viel über das »Zustrombegrenzungsgesetz« gesprochen. Nun gibt es laut Teilnehmern eine Entscheidung

 31.01.2025

Kommentar

Der stumme Schrei der Arbel Yehoud

Die Israelin wurde am Donnerstag von den Hamas-Terroristen endlich freigelassen. Die junge Frau muss unvorstellbare Qualen ausgestanden haben

von Nicole Dreyfus  31.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 30. Januar bis zum 5. Februar

 30.01.2025

Österreich

»Gegen Antisemitismus und Antizionismus aufstehen«

Der Bundeskanzler, dessen ÖVP Koalitionsgespräche mit der rechtsextremen FPÖ führt, sagt, weder Hass noch Ausgrenzung dürfe Platz geboten werden

 27.01.2025

Irland

Eklat mit Ansage beim Holocaust-Gedenken

Nach seinem Exkurs zum Gaza-Krieg bei der Gedenkfeier in Dublin hagelt es scharfe Kritik am irischen Staatspräsidenten

von Michael Thaidigsmann  27.01.2025

Berlin

Scholz zu Auschwitz-Gedenken: Müssen Erinnerung hochhalten

Am 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers wird der Opfer des NS-Terrors gedacht. Viele Zeitzeugen sind mittlerweile gestorben

 27.01.2025

Gedenken

Mehr Menschen sollen sich Auschwitz anschauen

Wer einmal dort war, stelle sich die Frage, warum die Erinnerung wachgehalten werden muss, nicht, so Zentralratspräsident Schuster

 26.01.2025

Geisel-Abkommen

Scholz: Es müssen weitere Geiseln freikommen

Noch immer sind auch deutsche Staatsbürger in der Gewalt der Hamas

 25.01.2025