Brüssel

Islamische Staaten verurteilen »Aggression« Israels

Die Botschaftergruppe der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) trat in Brüssel mit Kufiyas auf. Foto: picture alliance / Anadolu

Zeitgleich zu den Beratungen der EU-Außenminister über die Lage in Gaza haben Botschafter islamischer Staaten in Brüssel ein Ende der »illegalen und barbarischen Aggression gegen das palästinensische Volk« gefordert. Israel müsse für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft gezogen werden, hieß es in einer am Montag verbreiteten gemeinsamen Erklärung der Vertreter der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC).

Einer Bewertung der Terrororganisation Hamas und ihrer Massaker in Israel wichen die Diplomaten auf einer Pressekonferenz aus. Auf die Frage, wie sich der 1969 gegründete Verband der 57 OIC-Staaten zur Hamas und ihren Handlungen stelle, antwortete der ägyptische Botschafter Badr Abdel Aati: »Ohne die Ursachen des Konflikts in der Wurzel anzugehen, wird sich nichts ändern.«

Solange die »israelische Besatzung« andauere und es keinen lebensfähigen Palästinenserstaat innerhalb der Grenzen von 1967 gebe, werde es für Israel und die Region keinen Frieden und keine Sicherheit geben.

»Kollektive Bestrafung«

Die Repräsentantin der OIC bei der EU, Ismat Jahan, bestritt, dass Israel im Rahmen internationalen Rechts handle: »Dieses aktuelle Vorgehen oder Gräueltaten oder Aggression - es ist am besten als Rache zu beschreiben, kollektive Bestrafung von Zivilisten.« Diese stelle ihrerseits ein Kriegsverbrechen dar. »Es ist nicht das Recht auf Selbstverteidigung, was wir hier sehen«, so die Botschafterin.

Der Botschafter Kuwaits, Nawaf Alenezi, warf der EU, den USA und dem UN-Sicherheitsrat vor, »gelähmt« zu sein. Israel sei »sehr geschickt darin, Angreifer zu sein und so zu tun, als ob es angegriffen worden sei, Unterdrücker zu sein und so zu tun, als sei es unterdrückt worden«.

Weiter nannte der ägyptische Botschafter Abdel Aati es »lächerlich, über die Zukunft Gazas zu reden, solange die Massentötungen von Zivilisten andauern«. Zuerst müsse dieser »Angriffskrieg gegen die Zivilisten« aufhören. Ohne einen dauerhaften Waffenstillstand werde man nicht zulassen, dass über das künftige Schicksal der palästinensischen Bevölkerung gesprochen werde.

Nicht neu

Am 7. Oktober begann die palästinensische Terrororganisation den andauernden Krieg, indem sie 1200 Israelis ermordete und weit über 200 Menschen verschleppte. Ziel Israels ist es, die Hamas komplett zu zerschlagen, um seine eigene Bevölkerung zu schützen. Die israelische Armee richtet täglich Fluchtkorridore ein und bemüht sich darum, während des Krieges Zivilisten in Gaza zu schützen.

Vorwürfe gegen Israel und Forderungen nach Verurteilungen des jüdischen Staates wegen angeblicher Verbrechen sind nicht neu. Aus den Hauptstädten diverser arabischer Staaten sowie bei den Vereinten Nationen ertönten sie bereits lange vor dem aktuellen Krieg. Die Palästinenserführer und Pro-Terror-Demonstranten in Europa und andernorts erhoben entsprechende Forderungen ebenfalls schon immer. dpa/ja

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025

Berlin

Baerbock über Bibas-Familie: »Ihr Schmerz ist kaum zu ertragen«

Die Außenministerin kritisierte auch die Hamas dafür, die lebenden Geiseln vorzuführen

 22.02.2025