Friedensverpflichtung

In Gottes Namen

von Constantin Graf Hoensbroech

Christliche, muslimische und jüdische Vertreter haben am vergangenen Sonntag im historischen Rathaus Köln die »Kölner Friedensverpflichtung« unterschrieben. Ziel der Initiative im Rahmen des bundesweiten Projekts »Weißt du, wer ich bin?« ist es, ein Zeichen gegen die Instrumentalisierung und den Mißbrauch von Religion bei der Anwendung von Gewalt und Terror zu setzen. »Religion und Glauben sind feste Ankerpunkte im Leben vieler Menschen«, betonte Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma als Schirmherr eines interreligiösen Nachmittags. Von der Friedensverpflichtung erhoffen sich die Initiatoren eine bundesweite Signalwirkung.
»Köln hat sehr alte jüdische Wurzeln, eine große christliche Tradition, und hier leben sehr viele Bürger muslimischen Glaubens«, sagte Hannelore Bartscherer. Die Vorsitzende des Katholikenausschusses hatte zusammen mit Mitarbeitern der Synagogen-Gemeinde Köln, der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) und des evangelischen Kirchenverbandes die Grundlagen für die Friedenserklärung gelegt.
Die Autoren betonen vor allem, daß alle Religionen ein friedliches Zusammenleben anstreben. Wichtigster Bezugspunkt ist dabei das im Grundgesetz verankerte Grundrecht: »Die Würde des Menschen ist unantastbar«. Toleranz, Respekt und Achtung müßten bereits in der Erziehung vermittelt werden. Daher soll die »Friedensverpflichtung nun in Schulen, Kindergärten und religiösen Gemeinden vorgestellt und diskutiert werden.
Auch in der Synagogen-Gemeinde, für die Vorstandsmitglied Michael Rado die Unterschrift leistete, wird das Dokument neben einer Unterschriftenliste ausgelegt. »Die Menschen sollen durch ihre Unterschrift zeigen, daß sie sich der Erklärung verpflichtet fühlen«, sagte Benzion Wieber, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde. Außerdem will man gegenseitige Besuche in den jeweiligen Gotteshäusern vereinbaren. Im November werde es dann eine Nachbereitung der Projektgruppe geben. Dabei wird auch über Wiebers Vorschlag nachgedacht, sich in einem Jahr erneut zu treffen und detailliert Bilanz zu ziehen. Ihre Gemeinsamkeit unterstrichen die Beteiligten in einem gemeinsamen Gebet, vorgetragen von Kölns Gemeinderabbiner Netanel Teitelbaum.

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

 12.12.2024

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024