Italien

»Immunitäten müssen respektiert werden«

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Benjamin Netanjahu im März 2023 Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Nach Ungarn, Frankreich und Polen hat am Mittwoch auch die Regierung in Italien signalisiert, dass Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem möglichen Besuch im Land nicht verhaftet werden würde.

Außenminister Antonio Tajani und Justizminister Carlo Nordio sprachen in Rom mit Israels Außenminister Gideon Sa’ar über das Thema. Im November hatte der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen den israelischen Regierungschef wegen des Verdachts auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in Gaza erlassen. Israel ist jedoch im Gegensatz zu den EU-Staaten nicht Mitgliedsstaat des IStGH.

Lesen Sie auch

Tajani erklärte nun laut italienischen Medien: »Ich pflege normalerweise nicht über das zu berichten, was (in Treffen) gesagt wird, aber es gibt kein Problem für niemanden, nach Rom zu kommen, auch nicht für Netanjahu.« Später sagte Tajani vor Journalisten, Netanjahu genieße als Regierungschef diplomatischen Schutz. »Es gibt Immunitäten, und Immunitäten müssen respektiert werden«, so der Minister von der Bewegung Forza Italia und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments.

Innerhalb der Regierung der rechtsgerichteten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gibt es aber offenbar unterschiedliche Auffassungen darüber, ob Italien den Haftbefehl gegen Netanjahu ausführen müsste oder nicht. So hatte Verteidigungsminister Guido Crosetto zunächst gesagt, sein Land sei daran gebunden. mth

Mainz

Weißer Ring: Jüdisches Leben auf dem Rückzug

Barbara Richstein, die neue Bundesvorsitzende der Organisation, fordert ein klares Eintreten gegen Judenhass

 15.01.2025

Berlin

Weltweiter Antisemitismus alarmiert Bundesbeauftragten Klein

Negative Stereotype über Juden sind einer Befragung zufolge weltweit so verbreitet wie nie

 15.01.2025

Bundestagswahl

Russlands Außenminister Lawrow lobt AfD und BSW

Es gebe in ihren Äußerungen »viel Vernünftiges«

 14.01.2025

Helsinki

Scholz: Leben der Geiseln muss oberste Priorität haben

Über die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen heißt es, ein Abkommen sei greifbar. Der Bundeskanzler hofft auf einen Abschluss

 14.01.2025

Karlsruhe

Verdacht der Volksverhetzung: Polizei ermittelt gegen AfD

Es geht um ein in sozialen Netzwerken gepostetes »Abschiebeticket«. Die zumindest in Teilen rechtsextremistische Partei überschreitet immer wieder Grenzen

 14.01.2025

Vatikan

Papst verurteilt Massaker der Hamas und kritisiert Israel

Regelmäßig steht der Papst in der Kritik, er habe den Terrorangriff der Hamas auf Israel nicht klar genug verurteilt. In seinem neuen Buch tut er genau das, wirft aber auch Israel vor, Terror zu produzieren

von Severina Bartonitschek  14.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025

Marburg

»Biodeutsch« ist »Unwort des Jahres« 2024

Diskriminierend und »eine Form von Alltagsrassismus«: So stuft die Jury den Begriff ein, wenn er wörtlich verwendet wird. Zum »persönlichen Unwort« der Mitglieder Cheema und Mendel wurde »importierter Antisemitismus«

 13.01.2025

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025