Natalia Avelon

»Ich sehe einfach nur den Menschen«

Frau Avelon, in dem ARD-Film »Massel« spielen Sie Jil, eine Steuerberaterin aus jüdischer Familie. Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle vorbereitet?
avelon: Eine meiner besten Freundinnen ist wie Jil eine Berliner Jüdin, insofern habe ich da einen super Einblick. Ich musste mich nicht wirklich vorbereiten, was das Judentum angeht, weil ich ständigen Kontakt damit habe.

Ist es dennoch etwas Besonderes, als deutsche Nichtjüdin eine Jüdin zu spielen?
avelon: Für mich nicht. Ich bin ja in Polen geboren und erst mit acht Jahren nach Deutschland gekommen. Viele meiner Freunde sind Ausländer mit verschiedenen Hintergründen, verschiedenen Religionen. Da sehe ich weder schwarz noch weiß, sondern einfach nur den Menschen. So bin ich erzogen worden. Für mich ist eher die Besetzung besonders: Viele tolle Schauspieler, die ich sehr bewundere. Die meisten sind ein biss-chen älter als ich und länger im Geschäft – von denen kann ich mir etwas abgucken.

»Massel« ist nicht die erste deutsch-jüdische Komödie. Ist das ein neuer Trend im Umgang mit jüdischen Themen?
avelon: Den Holocaust dürfen wir natürlich nicht vergessen, der ist in unseren Köpfen und im Gedächtnis drin. Allerdings hoffe ich, dass die junge Generation anders mit dem Thema umgeht: offener und toleranter, so dass jeder integriert wird. Es steht ja niemandem auf der Stirn geschrieben, welchen Glauben er hat. Abgesehen von Ritualen und Feiertagen sehe ich menschlich auch einfach keine Unterschiede.

Zu den Feiertagen gehört der Schabbat. Passt das zum Film, dass ausgerechnet am Samstag die Bar Mizwa gedreht wird?
avelon: Natürlich nicht! Ich hätte auch gerne Wochenende und als Katholikin wäre ja der Sonntag für mich heilig. Was soll man sagen: Es ist ein harter Job.

Mit der Schauspielerin sprach Alice Lanzke.

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025