ORD-Spitze

»Ich hoffe, dass es kein Generationswechsel ist«

Rabbiner Apel, die neue kommissarische Führung der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ORD) war jetzt einen Monat nach ihrer Wahl beim israelischen Oberrabbinat in Jerusalem. Was war der Anlass des Besuches?
apel: Oberrabbiner Schlomo Amar hat uns unmittelbar nach der Wahl schriftlich nach Jerusalem eingeladen. Es ging um ein Kennenlernen und um die weitere gute Zusammenarbeit. Und nicht zuletzt ist das Oberrabbinat eine bedeutende Institution für orthodoxe Juden in aller Welt.

Es ging nicht darum, den neuen Vorstand absegnen zu lassen?
apel: Nein. Die Mitglieder der ORD sind anerkannte Rabbiner. Wir brauchen nicht die Zustimmung aus Jerusalem.

Sie sind gemeinsam mit Julian Chaim Soussan als junge Rabbiner in die ORD-Führung gelangt. Bedeutet dies einen Generationswechsel?
apel: Ich hoffe, dass dies kein Generationswechsel ist. Es ist eher eine Stärkung der jüngeren Rabbinergeneration. Es gibt auch keinen Grund für einen Wechsel. Wir ergänzen uns, wir lernen von der Erfahrung und Weisheit der älteren Kollegen, die wiederum von unserer Motivation und unserem Tempo profitieren können.

Welche neuen Impulse bringen die Jungen in die ORD?
apel: Wir wollen, dass der ORD nicht nur als rabbinische Institution in halachischen Fragen eine entscheidende Bedeutung zukommt. Vielmehr soll sich die ORD noch stärker dafür engagieren, jungen Menschen und Fa-
milien Jüdischkeit zu vermitteln.

Die ORD will mit dem Oberrabbinat neue Kurse für Übertrittswillige einführen. Es soll sich um eine Art Fernstudium handeln. Werden die Regeln der orthodoxen Konversion entschärft?
apel: Nein. Das Beit Din wird weiterhin alle Übertritte im Rahmen der Halacha vollziehen. Geplant ist ein vereinfachtes Lernprogramm, das noch in diesem Jahr starten soll. Doch ein Übertritt ist nicht nur verbunden mit dem Erwerb der erforderlichen religiösen Kenntnisse, sondern auch mit Erlebnissen und Erfahrungen. Dazu gehört der Schabbat, der Gottesdienst, der persönliche Kontakt zum Rabbiner und der Gemeinde. Das geht nicht im Fernstudium.

Mit dem Dortmunder Gemeinderabbiner und kommissarischen ORD-Vorstandsmitglied sprach Detlef David Kauschke.

Sport

Bayern-Torwart Daniel Peretz trainiert wieder

Der Fußballer arbeitet beim FC Bayern nach seiner Verletzung am Comeback

 09.02.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025

Berlin

Kreise: Union will Gesetz doch zur Abstimmung stellen

Hinter verschlossenen Türen wurde in den Unionsparteien viel über das »Zustrombegrenzungsgesetz« gesprochen. Nun gibt es laut Teilnehmern eine Entscheidung

 31.01.2025

Leer (Ostfriesland)

Schoa-Überlebender Weinberg will mit Steinmeier sprechen

Nach seiner Ankündigung, das Bundesverdienstkreuz abzugeben, hat der fast 100-jährige Zeitzeuge ein Gesprächsangebot des Bundespräsidenten angenommen

 31.01.2025

Kommentar

Der stumme Schrei der Arbel Yehoud

Die Israelin wurde am Donnerstag von den Hamas-Terroristen endlich freigelassen. Die junge Frau muss unvorstellbare Qualen ausgestanden haben

von Nicole Dreyfus  31.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 30. Januar bis zum 5. Februar

 30.01.2025

Österreich

»Gegen Antisemitismus und Antizionismus aufstehen«

Der Bundeskanzler, dessen ÖVP Koalitionsgespräche mit der rechtsextremen FPÖ führt, sagt, weder Hass noch Ausgrenzung dürfe Platz geboten werden

 27.01.2025