Albert Meyer

»Ich erwarte eine Ehrenerklärung«

Herr Meyer, die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Sie eingestellt. Wie haben Sie diese Nachricht aufgenommen?
meyer: Ich habe dieses Ergebnis zwar erwartet, aber bin jetzt doch erleichtert. Schließlich stand der Verdacht im Raum, der mich als Rechtsanwalt und Notar in der Funktion des Gemeindevorsitzenden der Untreue bezichtigt. Ich war unschuldig – nun ist es auch amtlich. Es war eine schwere Zeit, die mich auch persönlich belastet hat. Dass ich von meinem Stellvertreter angezeigt worden war, hat der Sache eine gewisse Dramatik verliehen.

Sie glauben, dass die Anzeige Sie aus dem Amt drängen sollte?
meyer: Ich sah mich schon vor der Anzeige polemischen Angriffen und Beleidigungen ausgesetzt. Als ich diesem Druck nicht nachgegeben habe, hat man zum Mittel der Strafanzeige gegriffen. Ich sollte aus meinem Amt gedrängt werden – mit allen Mitteln.

Die Ermittlungen haben 14 Monate lang gedauert. Dabei wurden mehrfach Büroräume der Gemeinde durchsucht. War das verhältnismäßig?
meyer: Normalerweise würde man die Durchsuchung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, wie wir es sind, als unverhältnismäßig bezeichnen. Aber in diesem Fall hat der stellvertretende Gemeindevorsitzende mit seiner Strafanzeige den Stein ins Rollen gebracht. Die Staatsanwaltschaft hatte keine andere Wahl.

Was wollen Sie tun, damit Ihre Reputation innerhalb der Gemeinde und vor der Öffentlichkeit wiederhergestellt wird?
meyer: Ich erwarte vom Vorstand der Gemeinde eine Ehrenerklärung. Und ich erwarte, dass der sich von dem Vorgehen des Vorstandsmitgliedes, das mich wider besseren Wissens angezeigt hat, distanziert.

Erwägen Sie Regressansprüche?
meyer: Mein wirtschaftlicher Schaden als Rechtsanwalt und Notar liegt im sechsstelligen Bereich. Aber es ist ja nicht nur der wirtschaftliche Aspekt. Es ist ja nicht nur mir ein erheblicher persönlicher und wirtschaftlicher Schaden entstanden. Auch die Berliner Gemeinde und die jüdische Gemeinschaft in Deutschland haben mit dieser Strafanzeige und den daraus entstandenen Ermittlungen schweren Schaden genommen.

Mit dem ehemaligen Gemeindevorsitzenden sprach Hans-Ulrich Dillmann.

Erfurt

Israelischer Botschafter besucht Thüringen

Botschafter Ron Prosor wird am Montag zu seinem Antrittsbesuch in Thüringen erwartet

 15.03.2025

Berlin

Antisemitische Farbschmiererei an Hauswand in Berlin-Mitte

Die Gedenktafel in der Max-Beer-Straße ist Siegfried Lehmann (1892-1958) gewidmet

 14.03.2025

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025