Israel-Tag

Hora, Humus, High-Tech

von Miryam Gümbel

Wer am vergangenen Donnerstag zum Marienplatz ging, hörte schon von weitem israelische Klänge. Beim Näherkommen sah man unter den verschiedenen Flaggen auf dem Platz vor dem Rathaus auffallend viele Israel-Fahnen. Wie in mehr als 40 deutschen Städten wurde auch hier der Israel-Tag gefeiert. Die monatelangen Vorbereitungen des Vereins »ILI – I like Israel« zeigten ein beeindruckendes Ergebnis. Nahezu alle jüdischen Organisationen und Vereine, die in München vertreten sind, beteiligten sich mit einem Stand; das Jugend- und Kulturzentrum ebenso wie die Zionistische Jugend in Deutschland (ZJD) und der jüdische Studentenverband. Dazu kamen verschiedene Unternehmen mit Produkten aus Israel, Reisebüros, EL AL und Danel.
Die Münchner zeigten sich aufgeschlossen, sie genossen nicht nur Falafel, Humus und Getränke, sondern sie hörten sich gerne die Musik an, die DJ Armand Presser mit seinem Team auflegte. Sie verfolgten die Live-Auftritte der Gruppe Gilgal und Tanzeinlagen auf der Bühne. Dort sprachen auch Andreas Wittenzellner von der Initiative Am Echad, IKG-Vizepräsident Yehoshua Chmiel, Stadträtin Gabriele Neff sowie der Gesandte Ilan Mor als Vertreter des Staates Israel. Moderatorin Olivera Lucas interviewte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel.
Die Bevölkerung nahm die Veranstaltung an – in diesem Jahr ohne negative Kommentare. Die politische Situation im Nahen Osten wurde auch diesmal immer wieder angesprochen, allerdings mehr unter dem Tenor: Kann denn nicht endlich Frieden kommen? Diese Frage war häufig verbunden mit der Angst, in ein Land zu fahren, das viele Menschen gerne besuchen würden.
Das Jugendzentrum präsentierte seine Arbeit an zwei Tischen. Hier konnte man sich schminken lassen oder basteln. Nicht nur Kinder und Jugendliche machten von dem Angebot Gebrauch, sondern auch ältere Besucher. Besonderen Spaß dabei schien eine Touristengruppe zu haben, die sich vorher bereits mit bayerischen Trachtenhüten ausgestattet hatte. Die Helfer aus dem Jugendzentrum hatten alle Hände voll zu tun, um all den Wünschen der Besucher nachzukommen. Diese wollten auch Informationen zu den Aktivitäten des Hauses, ebenso wie am Nachbartisch bei der ZJD. So mancher Passant machte hier spontan bei den Hora-Tänzen mit.
Viele der Menschen zeigten sich über Israel informiert – und wollten darüber hinaus noch mehr wissen. Für Leo Sucharewicz als Initiator von ILI war das ein positives Zeichen.
Daß Israel mehr zu bieten hat als Geschichte und Früchte, wurde am TECpavillon deutlich. Dieser Name steht für die Achse Tel Aviv – München, für die Etablierung von Geschäftsbeziehungen zwischen deutschen und israelischen Unternehmen mit dem Schwerpunkt Technologie. Zahlreiche High-Tech-Produkte und -Patente kommen aus Israel: Navigationssysteme oder Antiviren-Programme, aber auch Computertomographen. An diesem Stand waren auch das Weizman-Institut Rechovot und das Technion Haifa vertreten.
Erst lange nachdem Hunderte von Luftballons in den bayerisch und israelisch weiß-blauen Himmel über München geflogen waren, fand der begeistert angenommene Israel-Tag an diesem warmen Mai-Abend sein Ende.

Rechtsextremismus

Online-Talk: Musk wirbt erneut für AfD. Weidel rechnet mit Merkel ab

Mit positiven Aussagen über die AfD hat sich der US-Milliardär Musk bereits in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet. Nun kommt es auf seiner Plattform X zum virtuellen Treffen mit der Parteichefin

 09.01.2025

Libanon

Parlament wählt Armeechef zum Staatspräsidenten

Es hat 13 Versuche gebraucht, nun gibt es endlich einen neuen Präsidenten. Die Hoffnungen auf einen Umschwung im Land sind groß

 09.01.2025

Menlo Park

Faktenchecker adé: Meta öffnet die Schleusen

Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Und das ist längst nicht alles

von Andrej Sokolow, Luzia Geier  09.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 9. bis zum 18. Januar

 09.01.2025

Berlin

Weidel trifft Musk zu Online-Gespräch

Der amerikanische Milliardär schaltet sich von den USA aus in den deutschen Wahlkampf ein und macht Werbung für die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD. Jetzt kommt es zum virtuellen Kennenlernen mit Parteichefin Weidel

 09.01.2025

USA

Meta beendet Fakten-Checks und kündigt Zusammenarbeit mit Trump an

Die Änderungen gelten zunächst nur in den USA

 07.01.2025

University

Awards of the World Union of Jewish Students presented in Berlin

The worldwide representation of Jewish students celebrated its 100th anniversary and honored particularly deserving individuals and unions

 07.01.2025

Österreich

FPÖ vor Machtübernahme in Wien: Ein Signal für Deutschland?

Was die Entwicklungen im Nachbarland für Deutschland bedeuten könnten

von Jörg Ratzsch, Matthias Röder  07.01.2025

Umfrage

Studie zeigt verbreitete Juden- und Islamfeindlichkeit in Österreich

Eine Untersuchung der Universität Wien zeigt, dass in Österreich Antipathien gegen Islam und Judentum in der Gesellschaft häufig sind

 07.01.2025