Nach heftigem Raketenbeschuss aus dem Libanon fliegt die israelische Luftwaffe weitere Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon. Das teilte das israelische Militär am Morgen mit. In den vergangenen Stunden habe die proiranische Schiiten-Miliz aus der Luft mehr als 140 Angriffe auf zivile Gebiete im Norden Israels durchgeführt.
In Kiriat Bialik wurden zwei Häuser getroffen. Auch in Haifa gab es Raketenalarm
Die Raketen, die die Hisbollah auf den Norden Israels abfeuerte, reichten so weit wie nie seit Beginn der Angriffe vor fast einem Jahr. Einige davon seien abgefangen worden, in einzelnen Gebieten gingen einige nieder. Die israelischen Feuerwehr- und Rettungsdienste sind im Einsatz, um zahlreiche Brände zu löschen.
In Kiriat Bialik nahe der Hafenstadt Haifa seien zwei Häuser getroffen worden, berichtete die Nachrichtenseite »ynet«. Auch in Haifa selbst gab es Raketenalarm. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, sechs Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden. Mehrere weitere hätten einen Schock erlitten.
Das israelische Militär werde ihre Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz fortsetzen »und intensivieren«, teilte ein Armeesprecher mit.
Bewohner der betroffenen Gebiete dürfen nur dann zur Arbeit oder zur Schule, wenn es dort Schutzräume gibt
Am Samstagabend hatte die Armee verstärkte Einschränkungen für die Menschen in Nordisrael angekündigt. In mehreren Gebieten, darunter in der Küstenstadt Haifa, wurden Versammlungen im Freien auf maximal 30 Personen, in Innenräumen auf 300 Teilnehmer beschränkt. Anwohner der betroffenen Gebiete dürfen den Angaben nach nur noch zu ihren Arbeitsplätzen, zu Schulen und Universitäten, wenn dort Schutzräume verfügbar sind. Die geänderten Richtlinien gelten seit dem Abend.
Krankenhäuser verlegen ihre Patienten in Schutzräume
Angesichts der stärkeren Raketenangriffe aus dem Libanon sind am Sonntagmorgen nach Medienberichten Krankenhäuser im Norden Israels angewiesen worden, ihre Patienten in Schutzräume zu verlegen. Das größte regionale Krankenhaus, die Rambam-Klinik in Haifa, teilte mit, am Mittag solle damit begonnen werden, die Patienten in seine unterirdische Notfalleinrichtung zu verlegen. Damit folge man Anweisungen der Armee.
Der Webseite zufolge können in Rambams »Bunker-Krankenhaus« bis zu 1400 Patienten versorgt werden - Soldaten und Zivilisten. Das Notfallkrankenhaus, das bereits 2014 eingerichtet worden war, liegt mehr als 16 Meter unter der Erdoberfläche. Für gewöhnlich wird es als Parkhaus genutzt. Es ist auch gegen Angriffe mit biologischen oder chemischen Waffen geschützt. dpa/ja