von Miryam Gümbel
»Noch 900 Euro brauchen wir, dann habt ihr eure Ruhe von meinen Durchsagen!« Als Maccabi-Präsident Robbie Rajber diese Spendenaufforderung ins Mikrofon auf der Sportanlage an der Riemer Straße sprach, war das Sommerfest erst wenige Stunden alt. Die gute Stimmung und das Superangebot für alle Generationen hatten wohl ebenso wie die festlich strahlende Sonne dazu beigetragen, dass das selbstgesteckte Ziel von 20.000 Euro für den neuen, ligatauglichen Fußballplatz ohne Probleme erreicht wurde – größtenteils in Bausteinen zu je 100 Euro.
Sport und Spiel, Musik und Gespräche, Entspannen in der Sonne und israelische Köstlichkeiten aus Tzatzas Küche und von seinem Grill ließen den 1. Mai zu einem gigantischen Familientreffen der Gemeindemitglieder und ihrer Freunde werden. Mehr als 600 Menschen zwischen Null und über 80 Jahren genossen den Tag.
So mancher Blick fiel dabei auch auf den riesigen Sandhaufen am Ende des Geländes. Dort soll der neue Fußballplatz entstehen. »Dann können wir endlich auch die Heimspiele auf dem eigenen Platz austragen«, freute sich Steven Guttmann, im Vorstand zuständig für die sportlichen Belange. Auch Ehrenpräsident Fred Brauner, der zusammen mit seiner Frau lange bei dem Fest blieb, war hellauf begeistert von der Freude, die nicht zuletzt die Kinder und Jugendlichen ausstrahlten. Für die Kleineren waren eine Hüpfburg und ein Menschenkicker aufgebaut. Wer besonders sportlich sein wollte, trug sein Match auf dem Tennisplatz aus.
Absoluter Anziehungspunkt war das Sumo-Ringen. Wer hier allerdings auf schwergewichtige Kämpfer gewartet hatte, sah sich mächtig getäuscht. Doch die aufgeblasene Plastik-Fassade, in die sich die Kämpfer stecken mussten, erleichterte zwar nicht den sportlichen Erfolg, umso mehr aber den Spaß der Zuschauer. Hochstimmung kam auf, als der Vereinspräsident mit seinem Vize Gregory Schmerz in den Ring stieg.
Die Verantwortlichen für die Jugendlichen in der Kultusgemeinde freute es besonders, dass alle Gruppierungen von der Zionistischen Jugend Deutschland (ZJD) bis zum Jugendprojekt Neschama hier locker zusammenkamen. Letztere traten zudem mit ihrem Jewrovision-Song auf. Wie vielseitig die Maccabi-Sportler sind, bewies auch Sahar Haluzy: Er ist nicht nur ein begabter Fußballer. Beim Sommerfest begeisterte er die Besucher auch mit seiner Band »Extrablatt«. Viel Applaus holten sich auch die Mädchen der Hip-Hop-Gruppe.
Die Aufforderung von Vereinsmanager Maurice Schreibmann zum Abschied, nicht nur zu Festen, sondern an möglichst vielen schönen Sommertagen die Anlage zu genießen, überzeugte zumindest an diesem Tag fast alle Gäste.