jerusalem.com

Heilige Stadt im Netz

750.000 US-Dollar hat sich Michael Weiss die Domain »jerusalem.com« kosten lassen und feierlich mit einem Empfang im teuersten Hotels Jerusalems als die zentrale Internetadresse der Heiligen Stadt eingeweiht. Ein namentlich nicht genannter Ex-Israeli in Nappaville/USA habe »vor vielen Jahren« diese Internet-Adresse für ein paar Dollar gekauft und abgewartet. »Er erhielt immer wieder Anrufe von Arabern oder Muslimen, um die einschlägige Adresse zu kaufen, aber er wollte sie in guten Händen wissen«, erzählt Weiss.
Jetzt will er das große Geld machen. »Ich erwarte, innerhalb eines Jahres die Kosten wieder hereinzubekommen«, sagt Weiss. Die professionell aufgemachte Internetseite bietet eine Vielfalt an Informationen über die Heilige Stadt, von Hotels und Restaurants bis hin zu virtuellen Rundgängen und Beschreibungen der heiligen Stätten. Weiss vermittelt teure Wohnungen und hat schon Reklame für fast alles eingetrieben, was in Jerusalem für Touristen oder Einwohner von Interesse sein könnte.
Um die Wirtschaftlichkeit des Domain-Namens »jerusalem.com« zu prüfen, hat Weiss bei Google recherchiert, wie oft in den USA »Jerusalem« als Suchwort eingegeben werde. Mit 1,5 Millionen Eingaben pro Monat sei Jerusalem populärer als »Bi-
bel« (900.000 Eingaben) oder »Jesus« (600.000 Eingaben).
Doppelt so beliebt wie »Jerusalem« ist das Suchwort »Gebete«. Es wurde bei Google drei Millionen Mal pro Monat eingegeben. Aus diesem Grund bietet Weiss seinen wichtigsten religiösen Zielgruppen, evangelikalen Christen, Katholiken, Juden und Muslimen einen besonderen Service. Sie können ein gesprochenes Gebet als Tonaufnahme nach Jerusalem schicken, um es per Lautsprecher über der Altstadt Jerusalem hinauszuposaunen.
»Wir haben ein Geschäftsmodell für Ko- operationen mit kommerziellen Gesellschaften, christlichen Gemeinden und Me-
dienunternehmen entwickelt«, erläutert Weiss. Gegen ein entsprechendes Entgelt, das teilweise auch einem guten Zweck der eigenen Wahl gespendet wird, kann man sogar eine E-Mail-Adresse mit der entsprechenden Endung erwerben, zum Beispiel »Hans.Meier@Jerusalem.com«.
»Jerusalem.com« gibt es in fast jeder erdenklichen Sprache, so auch in Deutsch. Bei genauem Hinschauen hat es sich Weiss allerdings etwas zu leicht gemacht. Das englische Original lässt er von einem automatischen Übersetzungsmodul von Google in jegliche verfügbare Sprache übersetzen, von Hindi bis zu Chinesisch und Vietnamesisch. Doch diese automatischen Übersetzungen sind nicht perfekt. So findet man auf der deutschen Seite herrliche Stilblüten in Texten, die eigentlich nur im englischen Original Sinn machen. Unter dem Titel »Beten in Jerusalem Now!« heißt es: »Man wurde im Ebenbild Gottes. Wenn Gott schuf den Menschen, er seine Lebens-Kraft in ihm und lehrte ihn, wie man wieder mit Ihm.«
Die göttliche Adresse » www.gott.com « ist noch zu haben. Ein Amerikaner namens George Ott aus Lawrenceville in New Jersey hat sie schon 1995 für sich reserviert und ist per E-Mail zu erreichen unter » ben@gott.com «. Ben bedeutet auf Hebräisch Sohn. Also kann man mit entsprechendem Kleingeld dem virtuellen Sohn Gottes die einschlägige E-Mail-Adresse ab-
kaufen. »god.com« und »allah.com« sind übrigens schon vergeben. Ulrich W. Sahm

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025