Haggada und Sederteller
Pessach-Exponate
im neuen
Jüdischen Museum
Zu den Highlights des neuen jüdischen Museums gehören die Exponate der Dauerausstellung ebenso wie die erste Präsentation der »Sammelbilder« im ersten Obergeschoss unter dem Titel: »Die jüdische Welt und die Wittelsbacher«.
Einige Ausstellungsstücke beziehen sich auch auf das Pessachfest, darunter eine Sederplatte aus Zinn mit Gravur. Sie wurde im 18. Jahrhundert in Deutschland gefertigt und ist eine Dauerleihgabe von Harry Beyer aus München. Ebenfalls aus einer privaten Sammlung ist ein silberner Charoset-Behälter aus der Zeit um 1900. Die Münchner Familie Gitbud hat ihn zusammen mit anderen wertvollen Exponaten »In liebevoller Erinnerung an Josef Samel sel.A.« dem neuen Museum zur Verfügung gestellt.
Wie viele Renaissancefürsten hatte auch der bayerische Herzog Albrecht V. wertvolle Gegenstände und Bücher gesammelt. Seine Nachfolger taten es ihm gleich. Einen wichtigen Grundstock für diese Sammlung bildete die Bibliothek des Humanisten und Orientalisten Johann Albrecht Widmannstetter (etwa 1506-1557), welche die Wittelsbacher erwarben. Dazu gehört beispielsweise eine Pessach-Haggada aus dem letz- ten Viertel des 15. Jahrhunderts, die sich als Codex hebraicus 200 heute im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek befindet.
Zum wertvollen Hebraica-Bestand zählen auch eine mathematische Sammelhandschrift, jiddische Erzählungen und ein Gebetbuch für das Laubhüttenfest. Besonders prachtvoll ist der Bibelkommentar, der im Jahr 1233 in Würzburg entstanden ist.
Diese Sonderausstellung ist im Jüdischen Museum bis zum 24. Juni zu sehen. Barbara Staudinger hat dazu den Katalog verfasst. Miryam Gümbel