Grünen-Chefin Ricarda Lang fordert die Freilassung der israelischen Geiseln der Hamas-Terroristen und hat an Israel appelliert, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. »Der Terror muss aufhören. Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen und Israel muss mehr tun, um Zivilisten zu schützen und den humanitären Zugang zu verbessern«, sagte Lang am Montag in Berlin.
Anders als Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich die Parteiführung der Grünen bislang mit Forderungen an die israelische Regierung im Gaza-Krieg sehr zurückgehalten. Die internationale Gemeinschaft müsse deutlich mehr tun, um das Leid der Menschen vor Ort zu lindern, sagte Lang. Deutschland habe die humanitäre Hilfe nochmals aufgestockt, aber es reiche noch nicht.
Die Grünen-Vorsitzende erinnerte an das Schicksal der beim Terror-Angriff der Hamas am 7. Oktober verschleppten israelischen Geiseln. »Für ihre Familien waren diese 100 Tage nichts anderes als eine Tortur. Und wir müssen weiterhin alles dafür tun, dass sie ihre Liebsten endlich wieder in die Arme schließen können«, sagte Lang.
»Auch die Menschen in Gaza leiden seit über 100 Tagen unter den Folgen des Angriffs. Die humanitäre Lage bleibt erschütternd. Es fehlt an allem, an Wasser, an Essen, an Medikamenten, an Sicherheit.«
Lang warb für die Perspektive einer Zweistaatenlösung, die neben Israel einen unabhängigen palästinensischen Staat vorsehen würde. »Wir wissen, dass die Hürden auf dem Weg zu einer Zweistaatenlösung groß sind. Aber sie sind nicht unüberbrückbar.« dpa