Geschichte

Gründer des Märchenmuseums Bad Oeynhausen an NS-Kunstraub beteiligt

Gutachten belegt Beteiligung an Plünderungen von Wohnungen französischer Juden

 01.09.2023 14:56 Uhr

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges fanden die Alliierten nur einen Teil der von den Nazis geraubten Kunstwerke Foto: claimscon.org

Gutachten belegt Beteiligung an Plünderungen von Wohnungen französischer Juden

 01.09.2023 14:56 Uhr

Das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum im westfälischen Bad Oeynhausen distanziert sich von seinem Gründer Karl Paetow (1903-1992) wegen dessen NS-Vergangenheit.

Der Kunsthistoriker und Volkskundler war einem neuen Gutachten zufolge überzeugter Nationalsozialist und am Raub von Kunstgegenständen aus jüdischem Eigentum in Frankreich beteiligt, wie der Sprecher der Stadt Bad Oeynhausen, Volker Müller-Ulrich, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag mitteilte.

Laut einem Beschluss des Kulturausschusses werde künftig am und im Museum über die Vergangenheit des Gründers kritisch informiert, hieß es. Ein vor dem Haus angebrachter Grabstein in Erinnerung an Paetow werde entfernt.

Hitlerverehrer Die Stadt Bad Oeynhausen ist Trägerin des Deutschen Märchenmuseums. Nachdem im vergangenen Jahr im Internet kritische Details der Biografie Paetows aus der NS-Zeit öffentlich wurden, hatte der Kulturausschuss den Regionalhistoriker Norbert Sahrhage mit einem Gutachten beauftragt.

Der Untersuchung zufolge war Paetow, der 1933 in die NSDAP eintrat, ein überzeugter Verehrer Hitlers und Antisemit. Das geht laut Sahrhage aus privaten Briefen der 1930er und 1940er-Jahre hervor. Während seiner Tätigkeit im »Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg« (ERR) war Paetow zudem 1942/43 in Paris an den Plünderungen von Kunstwerken aus Wohnungen französischer Juden und aus Kunstsammlungen beteiligt.

Nach dem Krieg war Paetow von 1951 bis 1968 Leiter des Tabak- und Zigarrenmuseums in Bünde im Kreis Herford. Seine Verstrickungen in NS-Verbrechen hat er laut dem Gutachten bei der Bewerbung kaschiert.

Nach seiner Pensionierung gründete er das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum und vermachte ihm seine umfangreiche Sammlung von Märchenbüchern. Bis 1981 leitete Paetow das Museum ehrenamtlich. epd

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025

Berlin

Baerbock über Bibas-Familie: »Ihr Schmerz ist kaum zu ertragen«

Die Außenministerin kritisierte auch die Hamas dafür, die lebenden Geiseln vorzuführen

 22.02.2025