Rechtsextremismus

Großnichte von Hermann Göring warnt vor AfD

»Ich sehe dasselbe Playbook« wie in der Weimarer Republik, sagt Bettina Göring

 02.02.2024 15:36 Uhr

Reichsmarschall Göring Hermann Göring war Oberbefehlshaber der Luftwaffe Nazi-Deutschlands Foto: picture alliance / arkivi

»Ich sehe dasselbe Playbook« wie in der Weimarer Republik, sagt Bettina Göring

 02.02.2024 15:36 Uhr

Bettina Göring, die Großnichte des NS-Kriegsverbrechers Hermann Göring (1893-1946), warnt eindringlich vor der AfD und sieht Parallelen zur Weimarer Republik. »Ich sehe dasselbe Playbook«, sagte sie im »Wochentester«-Podcast von »Kölner Stadt-Anzeiger« und »RedaktionsNetzwerk Deutschland« (RND).

Die Partei greife auf die Strategien der Nationalsozialisten zu Massenvertreibungen von Minderheiten zurück. »Im Moment sind es die Afrikaner, die sie rausschmeißen wollen. Dann die Muslime. Die Juden kommen bestimmt auch noch dazu. Oder vielleicht die Schwulen und Lesben«, sagte Göring.

Die ausgebildete Heilpraktikerin forderte zugleich mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit AfD-Sympathisanten. »Wenn man sagt: Ihr seid die Nazis, ihr seid die Teufel, kommt man nirgendwo hin«, erklärte sie. Hoffnung schöpfe sie aus den derzeitigen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus: »Ich bin happy zu sehen, dass so viele aufstehen.«

»Madagaskar-Plan«

Es scheine aber »erst etwas Schlimmes passieren zu müssen, bevor die Leute aufwachen«, sagte Göring. Seit einem Bericht über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November, bei denen es um die Vertreibung von Menschen mit Migrationsgeschichte gegangen sein soll, gibt es bundesweit Proteste gegen Rechtsextremismus.

Die Nationalsozialisten planten mit Beginn des Zweiten Weltkriegs die Deportation von Minderheiten. Ein Versuch war der 1940 diskutierte sogenannte Madagaskar-Plan. Er sah die Umsiedlung von vier Millionen europäischen Juden auf die vor der Ostküste Afrikas gelegene Insel vor.

Madagaskar war damals noch eine französische Kolonie. Knapp anderthalb Jahre später, am 20. Januar 1942, fand die Wannsee-Konferenz statt. Führende Vertreter der SS, der NSDAP sowie der Ministerialbürokratie besprachen die sogenannte »Endlösung der
Judenfrage«, die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmordes an den Juden Europas. epd

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024

Meldungen

Preis, Genehmigung, Siedler

Kurznachrichten aus Israel

von Sabine Brandes  03.12.2024