Grillen, Spielen, Basteln
Lag Baomer im
IKG-Jugendzentrum
Seit sieben Jahren ist es für die Jugendlichen der Kultusgemeinde Tradition, Lag Baomer mit einem Grillfest an der Isar zu feiern. Leider hat dieses Mal das Wetter nicht mitgespielt. Es regnete fast den ganzen Tag. Aber, was soll’s! Kurzerhand wurde das Fest in den Innenhof des Jugendzentrums verlegt.
Während die Organisatoren im Hintergrund alles fürs Grillen vorbereiteten, erzählte Madrich Felix Pertsovsky den Jugendlichen, was es mit diesem besonderen Tag auf sich hat. Lag Baomer ist der 33. Tag der 50 Tage andauernden Trauerzeit zwischen Pessach und Schawuot. Nur diesen einen Tag lang darf die Trauer unterbrochen werden. Es darf Musik gemacht, getanzt, gespielen und sogar geheiratet werden. Außer einer Hochzeit haben die Münchner Kinder an diesem Tag auch tatsächlich alles erlebt.
Im K-Club gestalteten unter der Leitung der Kunstpädagogin Svetlana Durkova handwerklich geschickte Kinder einen kleinen Zoo. Aus dürren Blättern, aus Fichten- und Tannzapfen, aus Eicheln, Holzstückchen und Drähten, ja sogar aus Kartoffeln und Karotten bastelten die jungen Künstler Giraffen, Strauße, Igel und Pelikane. Und während unter dem Dach des Jugendzentrums die kleinen Tiere entstanden, erweckten ganz unten im Keller Jugendliche unter der Leitung der Theaterpädagogin Anastasia Komerloh Tiere schauspielerisch zum Leben. Es wurde viel gelacht und lustig gestikuliert – Spaß für alle! Auf dem Weg zwischen Dach und Keller konnte man Musik hören. Die Musikpädagogin Luise Pertsovsky sang mit den Kindern jüdische Lieder. Das Fest erfüllte das ganze Haus.
Mittags verlagerte sich die fröhliche Gesellschaft doch nach draußen. Ein Zelt im Hof schützte alle vor dem starken Regen und schaffte eine richtig gemütliche Stimmung. Nach den vielen Aktivitäten des Vormittags war nun endlich die Zeit fürs Grillen gekommen. »Das Feuer hat viele Be- deutungen im Judentum«, sagte Felix Pertsovsky. »Eine davon ist: Feuer kann man mit Gott vergleichen. So wie der Mensch etwas von Gott empfängt, ohne daß Gott davon schwächer würde, genauso kann auch heute jeder von euch ein Stückchen von diesem Feuer mitnehmen, und das Feuer wird dennoch weiter Licht und Wärme schenken.« Marina Maisel