»Das Jüdische Krankenhaus ist ausgezeichnet und hat ein hervorragendes Qualitätsmanagement«, sagt Hanns Dierk Scheinert bei der Übergabe des Zertifikats »Kooperation für Transparenz und Qualität« (KTQ). Nach einem zweijährigen Prüfverfahren hat das Jüdische Krankenhaus am vergangenen Mittwoch die Auszeichnung als eines der ersten Berliner Krankenhäuser erhalten. »Hier stehen die Patienten im Mittelpunkt, sie werden von Schwestern und Ärzten geachtet und bestens versorgt. Es gibt Fortbildungen sowohl für Mediziner als auch für Pfleger, die Sicherheit beim Brand- und Katastrophenschutz ist gut, und die Führungsspitze ist mit aller Kraft engagiert«, sagt der Ehrenvorsitzende der Qualitätsprüfungsgesellschaft. Das Jüdische Krankenhaus mit seinen 340 Betten sei zudem unverzichtbar in der Berliner Krankenhaus-Landschaft, lobt auch die Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Heidi Knake-Werner.
Vor mehr als drei Jahren hatte der Vorstand des Krankenhauses beschlossen, es nach dem Zertifizierungsverfahren der KTQ im Gesundheitswesen prüfen zu lassen. »Wir mußten alte Trampelpfade verlassen und neue Wege gehen«, sagt Brit Ismer, Kaufmännische Direktorin des Jüdischen Krankenhauses. »Das fiel nicht immer leicht und bedeutete viel zusätzliche Arbeit«.
»Der Weg eines Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung wurde genau überprüft«, sagt der Chirurg Erich Fellmann, der auch fürs Qualitätsmanagement zuständig ist. Um das zu illustrieren, nennt er ein Beispiel: Ein Patient wird mit einem Armbruch eingeliefert. Wie lange muß er warten, bis eine Schwester oder ein Arzt kommt? Sechs Minuten dauere es im Jüdischen Krankenhaus. Wieviel Zeit vergeht, bis der Patient geröntgt und der Bruch gerichtet ist? Außerdem wird die Qualität des Röntgenbildes geprüft, wie gut es ausgewertet und in welcher Qualität der Gips angelegt wurde.
»Es waren extra Projektgruppen gebildet worden, die anhand der Akten alles überprüft haben«, sagt Fellmann. Später kamen drei Visitoren von der KTQ, um eine endgültige Einschätzung abzugeben. Nun gebe es eine 180 Seiten umfassende Bewertung. »Da wir auf hohem Niveau arbeiten, haben wir die Zertifizierung erhalten«, sagt Erich Fellmann.
Der Prozeß sei noch nicht beendet, da das Zertifikat nur drei Jahre gültig ist und dann wieder erneuert werden muß. »Wir sehen uns bei der nächsten Übergabe«, sagt Fellmann. Christine Schmitt
Auszeichnung