Fruit Logistica

Gelbe Tomaten mit Salz

Die ganze Bandbreite der israelischen Obst- und Gemüse-Industrie ließ sich am vergangenen Wochenende auf der Messe Fruit Logistica in Berlin begutachten. An einem kleinen, schmucklosen Stand in Halle drei bot das Unternehmen Mial Impex seine Datteln an. Nicht irgendwelche, sondern Medhoul-Datteln, die als besonders wohlschmeckend gelten. 400 Tonnen exportiert Mial Impex jährlich. »Bei Europäern sind Medhouls häufig unbekannt. Die meisten Käufer sind Israelis und Araber, die in Europa leben und auf den von daheim gewohnten Geschmack nicht verzichten wollen«, sagt Direktor Samuel Levi. Auf große Werbekampagnen hat man bislang verzichtet, stattdessen setzt man darauf, dass die europäische Kundschaft auch in punkto Datteln qualitätsbewusster wird.
Nebenan bietet Carmel am großen, aufwendig mit Früchten und Tischgedecken gestalteten Stand seine Produkte an – die nicht nur den Geschmack der Verbraucher treffen müssen, denn der Kunde ist immer anspruchsvoller geworden und möchte hohe Qualität und guten Geschmack zu einem möglichst niedrigen Preis. Nach den Lebensmittelskandalen der letzten Jahre ist auch Sicherheit zum Thema geworden: 30 Millionen setzt Carmel jährlich mit Öko-produkten um, Tendenz steigend.
Gute, günstige und sichere Waren zu produzieren, reicht jedoch nicht aus, um sich auf dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt behaupten zu können. Beim Geschmack ist der Mensch zwar konservativ, weiß Malinovitch J. Malchi, Vizepräsident Produktion bei Carmel, andererseits liebt er Abwechslung. Wenn dem Verbraucher ein bisher unbekanntes Produkt erst einmal gefällt, dann wird es schließlich auch in den täglichen Speisezettel integriert. »Carmel war eines der ersten Unternehmen, das Avocados nach Deutschland exportiert hat. Vor rund 20 Jahren waren Avocados noch ungewöhnlich, wenn man sich heute in den Supermärkten umschaut, gehören sie zum Standardangebot«, erzählt Malchi.
Dieses Standardangebot zu erweitern, ist das Ziel der Lebensmittelproduzenten. Ein Gespür für Koch-Trends ist zum Beispiel wichtig, um für asiatische, südamerikanische oder auch traditionell europäische Gerichte die passenden Gemüse, Früchte und Gewürze liefern zu können. Israelische Spezialisten schauen sich zudem in der ganzen Welt ständig nach Obst- und Gemüsesorten um, die sich in Israel anbauen lassen. »Besonders geeignet sind Produkte aus tropischen Regionen«, erklärt Malchi, denn sie kommen im israelischen Klima besonders gut zurecht und brauchen keinerlei aufwendige und teure Spezialbehandlung.
Im unter chronischem Wassermangel leidenden Israel kommt man oft auf besonders pfiffige Lösungen. Wie bei den gelben Cherry-Tomaten, denen man mit einem Bio-Trick den Geschmack zurückgegeben hat: Ein wenig Salzwasser sorgt dafür, dass die Pflanze Zucker produziert, der wiederum ein Geschmacksträger ist. Auch beim Queller (botanisch: Salicornia), der als Delikatesse gilt, half ein kleiner Kunstgriff beim erfolgreichen Anbau. Eigentlich in überfluteten Wattgebieten heimisch, baut man die wie eine Mischung aus grünem Mini-Spargel und Schachtelhalm aussehende Pflanze in der Wüste an. Man habe aus der Not eine Tugend gemacht, erklärt Malchi: »Queller braucht Salzwasser, also ist er ideal für den Anbau in der Wüste, wo er mit Meerwasser bewässert werden kann. Für die Pflanze ist das vollkommen in Ordnung, sie denkt, sie wohne am Meer und wächst und gedeiht.« Elke Wittich

Washington

Trump ordnet Angriffe auf Huthi-Terrormiliz an

Huthi-Milizen greifen vom Jemen immer wieder Schiffe an. US-Präsident Trump reagiert mit Härte

 15.03.2025

Erfurt

Israelischer Botschafter besucht Thüringen

Botschafter Ron Prosor wird am Montag zu seinem Antrittsbesuch in Thüringen erwartet

 15.03.2025

Berlin

Antisemitische Farbschmiererei an Hauswand in Berlin-Mitte

Die Gedenktafel in der Max-Beer-Straße ist Siegfried Lehmann (1892-1958) gewidmet

 14.03.2025

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025