Zum 80. Jahrestag der Ermordung von 27 deutschen und französischen KZ-Häftlingen ist in der Gedenkstätte Sachsenhausen an die NS-Opfer erinnert worden. An der Gedenkfeier am Sonntag nahmen rund 50 Menschen teil, darunter auch mehrere Kinder und Enkel von Ermordeten sowie der Vorsitzende des Sachsenhausen-Komitees in der Bundesrepublik, Andreas Meyer, und die Präsidentin der französischen Amicale Sachsenhausen, Mireille Cadiou, sagte Astrid Ley von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Die 24 deutschen und drei französischen Häftlinge waren nach Ermittlungen zu einer Widerstandsorganisation im KZ Sachsenhausen am 11. Oktober 1944 von der SS ermordet worden. Die Gedenkveranstaltung begann am Denkmal »Der Klang der Erinnerung« im ehemaligen Kommandanturbereich und ging am zentralen Gedenkort »Station Z«, der Hinrichtungsstätte des KZ, zu Ende.
Am 27. März 1944 hatte die SS den Angaben zufolge im KZ Sachsenhausen eine Rundfunk-Abhörstelle sowie im Lager hergestellte Flugblätter entdeckt. Darauf begann eine Sonderkommission des Reichssicherheitshauptamtes mit Untersuchungen, um die internationale Widerstandsorganisation im Lager zu zerschlagen.
Nach mehrmonatigen Ermittlungen und unter Einsatz umfangreicher Spitzeltätigkeiten gelang jedoch nur der Nachweis, dass von deutschen Kommunisten eine Solidaritätsaktion unter den Häftlingen organisiert worden war. Nach dem Mord an den 27 Häftlingen überstellte die SS am 20. Oktober 1944 mehr als 10o0 weitere Häftlinge in das KZ Mauthausen. epd