Zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma wird am Mittwoch an die Ermordung von mehr als 4000 Frauen, Männern und Kindern am 2. August 1944 in den Gaskammern von Auschwitz erinnert. Dazu wird eine Bund-Länder-Delegation unter anderem an dem zentralen Gedenken des Zentralrates der deutschen Sinti und Roma an der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau in Polen teilnehmen, wie das Büro des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler, am Montag in Berlin mitteilte.
Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit Holocaustüberlebenden und mit jungen Angehörigen der Minderheit. Neben Daimagüler wird unter anderem die Thüringer Migrationsministerin und Antiziganismusbeauftragte Doreen Denstädt (Grüne) bei der Veranstaltung erwartet.
Veranstalter Veranstalter des zentralen Gedenkens in Auschwitz sind unter anderem der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und der Verband der Roma in Polen. Als Rednerin ist die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer (FDP), angekündigt. Für die Holocaustüberlebenden der Sinti und Roma spricht Gerda Pohl aus Deutschland.
Am 2. August jährt sich die Liquidation des sogenannten Zigeunerfamilienlagers im KZ Auschwitz-Birkenau zum 79. Mal.
SS-Angehörige ermordeten in der Nacht auf den 3. August 1944 die mehr als 4.000 verbliebenen Sinti und Roma in Gaskammern - zumeist als arbeitsunfähig eingestufte Frauen, Kinder und ältere Menschen. Das Europäische Parlament hat den 2. August deshalb zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma erklärt. epd