Berliner Presseball

Geburtstagsfeier

Zur Begrüßung gab es Olivenzweige und Eiskonfekt. Der 109. Berliner Presseball fand in diesem Jahr unter dem Motto »Shalom Israel« statt, zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 60. Geburtstages des jüdischen Staates. Der Rundfunkmoderator Andreas Dorfmann, erstmals Veranstalter des Presseballs, hatte sich der Unterstützung der israelischen Botschaft versichert; der neue Botschafter in Berlin, Yoram Ben-Zeev, und seine Frau Iris nutzten eine der ersten Gelegenheiten, sich auf dem Berliner Parkett zu bewegen.
Wenn das Parkett auch im Westberliner Retro-Style gehalten war. So fanden sich die ehemaligen Oberbürgermeister Eberhard Diepgen und Walter Momper unter den Gästen im Maritim-Hotel in Berlin-Tiergarten – Klaus Wowereit, der sonst keine Party auslässt, fehlte allerdings. Des Weiteren ließen sich unter anderem blicken: Innensenator Ehrhart Körting, CDU-Fraktionsvorsitzender Friedbert Pflüger, Laurenz Meyer, der Gesandte der israelischen Botschaft Ilan Mor, Friede Springer, Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm, Christina Rau und Lala Süsskind, die designierte Vorsitzende der jüdischen Gemeinde zu Berlin.
Durch das Programm führte die israelisch-deutsche Moderatorin Melody Sucharewicz. Botschafter Ben-Zeev verlas zunächst ein Grußwort von Israels Außen-
ministerin Zipi Livni, bevor er sich in eigenen Worten an das Publikum wandte. Er lobte – dem Anlass eines Presseballs entsprechend – die israelische Presse als »Wachhund der Demokratie«, der oft bellt und manchmal auch zubeißt. Eine lebendige und offene Gesellschaft bedürfe kritischer Medien, und dafür sei Israel ein gutes Beispiel. Zum Schluss sagte Ben-Zeev, der zur Zeit einen Sprachkurs besucht, einige Sätze auf Deutsch: »Was kann man einem kleinen Land zum Geburtstag schenken? Ich habe einen großen Traum von einem kleinen Wort: Shalom.«
Nachdem Andreas Dorfmann die anwesende Prominenz sowie sämtliche Botschafter begrüßt und die schier endlose Liste der Sponsoren verlesen hatte, eröffnete Melody Sucharewicz den Ball. Zu den Swing-Klängen der Bigband des Stabsmusikkorps der Bundeswehr, die Standards wie »All of me«, aber auch ein Udo-Jürgens-Medley spielte, füllte sich allmählich die Tanzfläche. Zu den eifrigsten – und meistfotografierten – Tänzern gehörte übrigens das Botschafterehepaar.
Musikalisch anspruchsvoller war das Andrej Hermlin Swing Dance Orchestra, das in kleiner Bandbesetzung auftrat und Stücke aus seinem neuen Programm »Bei mir bist du schön. Die Juden im Jazz« darbot. Sängerin Bettina Hermlin begeisterte das Publikum mit Klassikern wie »Smoke gets in your eyes«. Weitere musikalische Farbtupfer boten die Klesmergruppen Nu und Klezmer Chidesh, die Tanzgruppe Rokdim, der Schlagersänger Doron Mazar sowie das Gesangsduo Eva-Maria Bundschuh und Dirk Zöllner.
Entgegen anders lautenden Berichten von Kollegen der Tagespresse war das Buffet im »Koscher-Style« hervorragend. So-
wohl die kalten Vorspeisen wie Hummus, Tabuleh, eingelegter Ziegenkäse und Salate, als auch die Hauptgerichte wie Lammspieße, Freilandgeflügel auf Staudensellerie, Filet vom Sankt-Peters-Fisch oder Mul-
lard-Ente mit Feigensauce ließen nichts zu wünschen übrig.
Um Mitternacht wurde schließlich der israelische »Buddy Bear« versteigert. Für 8.000 Euro ging er an Reiner Krüger vom Deutschen Roten Kreuz. Das Geld wird dem Sapir-College in der Negev-Wüste gespendet, ebenso wie der Erlös aus der Tombola. Den Hauptgewinn – einen Renault Clio – zog der Fleischgroßhändler Jürgen Wache an Land.
Gegen ein Uhr ermüdeten die Gäste im großen Ballsaal allmählich. Kurz darauf packten die Musiker ihre Instrumente ein. Im kleinen Saal, wo ein Alleinunterhalter mit Discoklängen für Stimmung sorgte, wurde aber noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt. Allzu exzessiv dürfte allerdings nicht gefeiert worden sein: Nach Angaben eines Mitarbeiters des Roten Kreuzes gab es im Verlauf des Abends nur zwei Schwächeanfälle zu behandeln.

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in München

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt traditionell einmal im Jahr zusammen – am letzten Sonntag im November

 23.11.2024

Berlin

Nan Goldin eröffnet Ausstellung mit Rede über Gaza-Krieg

Die umstrittene Künstlerin nennt Israels Vorgehen »Völkermord« – »propalästinensische« Aktivisten schreien Museumsdirektor nieder

 23.11.2024 Aktualisiert

Erfurt

CDU, BSW und SPD legen in Thüringen Koalitionsvertrag vor

Wegen der Außenpolitik des BSW ist das Bündnis umstritten

 22.11.2024

Debatte

So reagiert die EU auf die Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Bei einem Besuch in Jordanien hat sich der EU-Außenbeauftragte Borrell zum Haftbefehl gegen Israels Regierungschef Netanjahu geäußert - mit einer klaren Botschaft

 21.11.2024

USA: »Wir lehnen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs für die Situation grundsätzlich ab«

 21.11.2024

Niederlande: Wir würden Netanjahu festnehmen

 21.11.2024

Haftbefehl gegen Netanjahu: Kanada will Gericht folgen

 21.11.2024

Berlin

Scholz soll am Montag als Kanzlerkandidat nominiert werden

Nach dem Verzicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius soll Bundeskanzler Olaf Scholz am kommenden Montag vom SPD-Vorstand als Kanzlerkandidat für die Neuwahl des Bundestags nominiert werden

von Michael Fischer  21.11.2024

New York

USA blockieren Gaza-Resolution, Israel bedankt sich

Israels UN-Botschafter Danon: »Resolution war Wegbeschreibung zu mehr Terror und mehr Leid«

 21.11.2024