Siddur-Übergabe

Gebetbuch für Grundschüler

»Ich war so aufgeregt, daß ich einfach nichts essen konnte”, sagt Damon. Sein Mittagessen blieb an diesem Tag unangetastet. Und auch Misha wirkt sehr angespannt, kurz bevor es losgeht mit der feierlichen Siddur-Übergabe in der Aula der Heinz-Galinski-Schule.
41 Gebetbücher liegen sorgfältig gestapelt auf dem Tisch. Die Bühne ist mit Blumen und einer israelischen Fahne geschmückt, als am Donnerstagnachmittag in Anwesenheit der Rabbiner Yitzhak Ehrenberg und Chaim Rozwaski und des Schuldezernenten Peter Sauerbaum, die Siddurim den Viertkläßlern überreicht werden.
»Es ist eine besondere Tradition an unserer Schule, daß die Kinder der vierten Klassen die Siddurim erhalten«, sagt Religionslehrerin Yehudith Yovel. Und auf diesen Brauch seien sie alle stolz. Es sei eine der wichtigsten Aufgabe der Schule, jüdisches Wissen und jüdische Werte zu vermitteln, so Yovel. »Und das Gebetbuch wird die Kinder nun ein Leben lang begleiten.« Es sei die höchste Feierlichkeit, die sie an der Schule hätten, ergänzt Miron Schumelda, stellvertretender Direktor.
Die ersten Namen werden aufgerufen, und die Schüler treten der Reihe nach auf die Bühne und erhalten ihr Gebetbuch. Doch neun Siddurim bleiben auf dem Tisch liegen, da viele Kinder krank sind und nicht kommen können. Schnupfen und Grippe grassieren.
Zwei Wochen lang hatte die Lehrerin Yehudith Yovel mit den Kindern Texte, Lieder, Instrumentalwerke und Tänze einstudiert. »Aber es wurde immer wieder ein anderer Schüler krank, und jemand anders mußte dessen Aufgabe übernehmen«, sagt sie. Sie sei schon ganz verzweifelt gewesen, da sie sich nicht sicher sein konnte, wer bei der Feierlichkeit überhaupt da sein werde. Doch schließlich klappten auf der Bühne alle Lieder und Tänze reibunglos – obwohl es bei den Proben »nicht so gut ging”, wie Damon meint.
»Es war wunderschön”, sagt seine Mutter Julia Solodkina. Sie sei doch sehr gerührt gewesen. Auch Regina Yantian, Mutter von Misha, ist begeistert.
Sichtlich stolz hält Damon sein Gebetbuch in seiner Hand, in dem sein Name und das Datum eingetragen sind. Er könne Hebräisch gut lesen, meint der Zehnjährige. Noch am Abend will er das eine oder andere Gebet versuchen. »Schwer zufrieden«, ist ebenfalls Misha. Und ganz bestimmt möchte er den Siddur heute abend aufschlagen, da ist er sich sicher. Christine Schmitt

Sport

Bayern-Torwart Daniel Peretz trainiert wieder

Der Fußballer arbeitet beim FC Bayern nach seiner Verletzung am Comeback

 09.02.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025

Berlin

Kreise: Union will Gesetz doch zur Abstimmung stellen

Hinter verschlossenen Türen wurde in den Unionsparteien viel über das »Zustrombegrenzungsgesetz« gesprochen. Nun gibt es laut Teilnehmern eine Entscheidung

 31.01.2025

Leer (Ostfriesland)

Schoa-Überlebender Weinberg will mit Steinmeier sprechen

Nach seiner Ankündigung, das Bundesverdienstkreuz abzugeben, hat der fast 100-jährige Zeitzeuge ein Gesprächsangebot des Bundespräsidenten angenommen

 31.01.2025

Kommentar

Der stumme Schrei der Arbel Yehoud

Die Israelin wurde am Donnerstag von den Hamas-Terroristen endlich freigelassen. Die junge Frau muss unvorstellbare Qualen ausgestanden haben

von Nicole Dreyfus  31.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 30. Januar bis zum 5. Februar

 30.01.2025

Österreich

»Gegen Antisemitismus und Antizionismus aufstehen«

Der Bundeskanzler, dessen ÖVP Koalitionsgespräche mit der rechtsextremen FPÖ führt, sagt, weder Hass noch Ausgrenzung dürfe Platz geboten werden

 27.01.2025