Malmö

Gaza-Krieg beim ESC: Irischer Act muss Körperbemalung ändern

Bambie Thug Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Das Thema Gaza-Krieg hat den ESC-Wettbewerb erreicht. Nach dem Einzug ins Finale des Eurovision Song Contest (ESC) hat Bambie Thug aus Irland die Organisatoren kritisiert, weil sie auf der Änderung einer Körperbemalung bestanden hatten. Dabei ging es um ein Statement im Nahostkonflikt.

Eigentlich hatte Bambie Thug (»Doomsday Blue«) in der Ogham-Schrift, die in Irland im frühen Mittelalter genutzt wurde, die Wörter »Waffenstillstand« und »Freiheit« auf den Körper geschrieben. Eine Forderung nach einem Waffenstillstand ohne Erwähnung der 128 Geiseln, die weiterhin von der Hamas festgehalten werden, gilt aus verschiedenen Gründen als antiisraelisches Statement.

»Es war sehr wichtig für mich, weil ich für Gerechtigkeit und für Frieden bin«, sagte Bambie Thug (31) nach dem ersten Halbfinale am Dienstagabend in Malmö, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. »Leider musste ich diese Botschaften in »Krönt die Hexe« ändern, was eine Anordnung der EBU war.«

Sprechgesang und Elektronikklänge

Der Auftritt, dessen Show mit okkultistischen Ritualen spielte, hatte an dem Abend viel Aufsehen erregt. Das Lied »Doomsday Blue« ist ein Mix aus Sprechgesang, harten Elektro-Klängen und sanfter Ballade. Es ist das erste Mal seit 2018, dass ein irischer Beitrag das ESC-Finale erreicht hat. Bambie Thug ist eine non-binäre Person, versteht sich also nicht als Frau oder Mann, sondern denkt jenseits dieser Kategorien.

Eine Sprecherin der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den ESC veranstaltet, sagte: »Die Schrift, die auf Bambie Thugs Körper während der Kostümproben zu sehen war, verstieß gegen die Wettbewerbsregeln, die den unpolitischen Charakter der Veranstaltung schützen sollen.«

Die irische Delegation habe daraufhin zugestimmt, den Text für die Liveshow zu ändern. Die EBU hatte zuvor gewarnt, palästinensische Flaggen und Symbole seien nicht in der Malmö Arena zugelassen. Israel ist traditionell Teilnehmerland des ESC.

Geänderter Songtext

Nach Ausbruch des Gaza-Krieges infolge der Massaker der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel hatte es in diesem Jahr vor allem in sozialen Netzwerken immer wieder Diskussionen um das Antreten des Landes gegeben, denen die EBU stets entschieden entgegentrat.

Die Künstlerin Eden Golan, die Israel vertritt, musste auf Druck der EBU ihren Text und Songtitel ändern - auch er war den Veranstaltern zunächst zu politisch.

Die erklärt unpolitische Haltung hinter dem ESC ist oft Gegenstand von Debatten. Immer wieder überschattet die Weltlage den Wettbewerb. Geduldet werden auf der Bühne in der Regel nur sehr abstrakte Äußerungen. In Liverpool zeigten die britischen Ausrichter im vorigen Jahr Ruinen und Raketen in einer Pausenshow und bauten auch eine Tanzeinlage in einer U-Bahn-Station ein - als Anspielung auf den Luftkrieg gegen ukrainische Städte. dpa/ja

USA

Meta beendet Fakten-Checks und kündigt Zusammenarbeit mit Trump an

Die Änderungen gelten zunächst nur in den USA

 07.01.2025

University

Awards of the World Union of Jewish Students presented in Berlin

The worldwide representation of Jewish students celebrated its 100th anniversary and honored particularly deserving individuals and unions

 07.01.2025

Österreich

FPÖ vor Machtübernahme in Wien: Ein Signal für Deutschland?

Was die Entwicklungen im Nachbarland für Deutschland bedeuten könnten

von Jörg Ratzsch, Matthias Röder  07.01.2025

Umfrage

Studie zeigt verbreitete Juden- und Islamfeindlichkeit in Österreich

Eine Untersuchung der Universität Wien zeigt, dass in Österreich Antipathien gegen Islam und Judentum in der Gesellschaft häufig sind

 07.01.2025

Frankreich

Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen ist tot

Die Gaskammern der Nazis verharmloste er mehrfach als »Detail der Geschichte«

 07.01.2025

Berlin/Paris

Scholz erinnert an »Charlie Hebdo«-Anschlag

Die schreckliche Bilanz der Terroranschläge vom 7. Januar 2015. 17 Tote in der Redaktion der Zeitschrift und in einem koscheren Supermarkt

 07.01.2025

Scholz äußert sich zu Merkels Memoiren

 06.01.2025

Österreich

Bundespräsident trifft FPÖ-Chef Kickl

Die FPÖ scheint drei Monate nach der Parlamentswahl kurz vor dem Einzug ins Kanzleramt zu stehen

 06.01.2025

Österreich

ÖVP offen für Koalitionsgespräche mit FPÖ

Monatelang hatte die konservative ÖVP versucht, eine Regierung ohne die rechte FPÖ zu bilden. Nun schwenkt die ÖVP um

 05.01.2025