Der Einsatz jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg sollte ein Zeichen dafür sein, dass Juden in Deutschland nicht mehr Bürger zweiter Klasse sind. Daran erinnerte Präsidentin Charlotte Knobloch bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Jüdischen Friedhof an der Garchinger Straße.
Viele von ihnen wurden für ihren Einsatz ausgezeichnet. Viele verloren ihr Leben im Kampf für das Land, das sie damals für ihr Vaterland hielten. Umso entwürdigender war es dann, dass mit Beginn des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland das Gedenken an die jüdischen Gefallenen ausgelöscht wurde. Knobloch erinnerte daran, das auf Soldatenfriedhöfen die Davidsterne aus den Grabsteinen gewaltsam entfernt wurden. Der Volkstrauertag wurde in Heldengedenktag umbenannt – an jüdische Soldaten sollte dabei nicht erinnert werden.
In Anwesenheit des Leiters der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Siegfried Schneider, sowie anderer Vertreter aus Politik und öffentlichem Leben äußerte Charlotte Knobloch auch ihr Entsetzen über die Demonstration von Neonazis in München am Tag zuvor. Dass dieser Aufmarsch nicht verhindert werden konnte, habe sie zutiefst bestürzt. »Die Neonazis missbrauchen den Aufmarsch zum Volkstrauertag, um ihr NS-verherrlichendes Gedankengut öffentlich kundzutun. Neonazi-Aufmärsche an diesem und an anderen Tagen darf es nicht geben«, sagte sie und kritisierte damit die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs, der das Verbot des Aufmarsches aufgehoben hatte. Vor dem Denkmal für die jüdischen Gefallenen unterstrich Knobloch, dass man diesen nicht noch einmal die Degradierung zu Menschen zweiter Klasse antun dürfe. Eine Abordnung des Bundeswehr erwies den Toten die Ehre. Gemeinderabbiner Steven Langnas und Kantor Yariv Reifer beschlossen die Gedenkstunde mit einem Gebet.gue
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