Herr Sievers, Sie sind seit Kurzem ZDF-Korrespondent in Tel Aviv. War das Ihr Traumjob?
Es ist zunächst mal viel Arbeit in einer unglaublich spannenden, faszinierenden und auch verstörenden Region. Es ist ein Leben mit vielen neuen Bekannten, interessanten Menschen, beeindruckenden Gesprächspartnern. Und es ist Alltag in einer hektischen mediterranen Großstadt. Wobei grüne Hügel, endlose Wüste und jahrtausendealte Monumente jeweils nur eine knappe Stunde entfernt liegen. So gesehen also sicher ein Traumjob. Oder?
Wie haben Sie sich auf die Aufgabe vorbereitet?
Oft hier gewesen. Augen offen gehalten. Viel zugehört. Viel diskutiert. Viel gelesen. Und – das ist das Tolle an dem Job – der angeborenen Neugier freien Lauf gelassen.
Sprechen Sie Hebräisch und oder Arabisch?
Weder noch, aber das wird sich ändern. Ich lerne bereits und werde das Angebot der israelischen und palästinensischen Kollegen hier im Studio in Anspruch nehmen. Die haben nämlich angekündigt, Grammatikfehler künftig knallhart zu korrigieren.
Können Sie versprechen, dass Sie die Phrase »Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe« vermeiden?
Ich werde mich – wie bisher schon – sehr bemühen, ohne Phrasen und Floskeln auszukommen. Versprochen! Im Übrigen habe ich bereits eines gelernt: In dieser Region ist mit Überraschungen jederzeit zu rechnen.
Das Gespräch führte Michael Wuliger.