Shalom Europa

Fünf Jahre Bauzeit

Was lange währt, wird endlich fertig. Die Jüdische Gemeinde Würzburg weiht am 23. Oktober ihr neues Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa in der Valentin-Becker-Straße ein. Lang war der Weg zur Verwirklichung des ehrgeizigen Projekts aus Museum, Gemeindezentrum und Jugendbegegnungsstätte. Im März 2000 hatte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber dem Bauvorhaben seine grundsätzliche Unterstützung zugesagt. Bei einem Besuch in der jüdischen Gemeinde hatte er sich mit Vertretern aus Stadt, Land und Bundestag das Projekt beschreiben lassen.
Am 9. November 2001 erfolgte der erste Spatenstich. Ein knappes Jahr später wurde der Richtkranz hochgezogen. Der erste Bauabschnitt war vollendet. »Für die ganze Stadt ein Tag der Freude«, wie Würzburgs Oberbürgermeisterin Pia Beckmann damals sagte. »Wer baut, will bleiben«, zitierte sie den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und wertete den Bauwunsch der Gemeinde als » Ausdruck des Vertrauens in die Stabilität eines demokratischen Rechtsstaates«.
Perle des neuen Hauses wird die weltweit größte Ausstellung von jüdischen Grabsteinen des Mittelalters sein. Es handelt sich dabei um Funde aus dem Würzburger Stadtteil Pleich. Wie Gemeindevorsitzender Josef Schuster betont, soll es we-
der Museum noch Gedenkstätte sein, sondern eine Dokumentation. Anhand der Steine sei die historische Kontinuität jüdischen Lebens ablesbar.
Der neue Gemeindesaal, der als Synagoge und als Veranstaltungsraum genutzt werden kann, soll etwa 400 Personen Platz bieten und zum jüdisch-christlichen Dialog auch Nichtjuden einladen. Zusätzliche Tagungsräume sind für Seminare, Schulungen, die Jugendbegegnung und für einen Altenclub vorgesehen.
Shalom Europa will über die gemeindlichen und städtischen Grenzen hinausblicken. Karl Grün vom Initiativkreis betont vor allem die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Ronald S. Lauder Foundation, die die Jugendtagungsstätte mit Schabbat-Programmen und religiösen Fortbildungskursen für junge Juden in Deutsch-
land und Europa unterstützt.
Auch das Ephraim-Gustav-Hoenlein-Projekt soll hier untergebracht werden. Es hilft deutschsprachigen Juden beim Rekonstruieren ihrer Familiengeschichte. 11,7 Millionen Euro sind verbaut, das Haus errichtet. Ab 23. Oktober kann das Motto wahr werden: Frieden und Willkommen in Würzburg. Heide Sobotka
www.shalomeuropa.de

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025