Wuppertal

Fünf Jahre Arbeit

Noch so jung und trotzdem schon voller Tatendrang. Der Förderverein der Begegnungsstätte »Alte Synagoge« in Wuppertal ist zwar erst zarte fünf Jahre alt, kann aber auf eine durchaus erfolgreiche Zeit zurückblicken. Wem gelingt es schon, in einem Vierteljahr 20.000 Euro zu sammeln? Wie es der Förderverein zur Unterstützung einer Dauerausstellung kürzlich getan hat, dass da viel Herz mit drin steckt, das weiß David Mintert.
Der Vorsitzender des Gremiums sieht sich »als Finanzierer, Unterstützer, Mitarbeiter und Lobbyist«. Mintert und die Leiterin der Begegnungsstätte, Ulrike Schrader, sind stolz darauf, dass es in einem Vierteljahr gelungen ist, 20.000 Euro für diesen Zweck zu akquirieren. Zusätzlich schießt die Bethe-Stiftung für Toleranz und Humanität in der Gesellschaft, den gleichen Betrag hinzu. Ziel ist es, das Miteinander jüdischer und nichtjüdischer Menschen im Tal der Wupper zu demons- trieren.
Gegründet wurde der Verein, der die »Alte Synagoge« unterstüzt, im Jahr 2004, als deutlich wurde, dass die Finanzen seitens der Kommune angesichts leerer Kassen den steigenden Kosten für die Begegnungsstätte nicht mehr angepasst werden würden. Der Förderverein hat 130 Mitglieder, »nicht nur Wuppertaler, sondern auch jüdische Emigranten, die über die ganze Welt verstreut leben«.
Der Verein trägt auch veranstaltungsmäßig zum regen Treiben der Begegnungsstätte bei. Im ablaufenden Jahr übernahm er die Patenschaft für eine junge Wuppertaler Abiturientin, die sich im Rahmen der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste (ASF) in Lwiw (Lemberg) aufhielt, dort ehrenamtlich in der jüdischen Gemeinde arbeitete und anschließend darüber berichtete. Zudem beteiligt sich der Förderverein an dem jährlich veranstalteten Apfelfest.
Für Schrader bildet der Verein ein »breites Spektrum der Bürgerschaft« ab. Mintert ist seit August 2008 Vorsitzender und folgte damit Antonia Dicken-Begrich, die zur gleichen Zeit den Vorsitz des Trägervereins übernahm, zu dem auch die Jüdische Kultusgemeinde gehört. »Zu ihr pflegen wir von Beginn an ein Verhältnis guter Nachbarschaft«, betont Schrader.
Derzeit konzentriert sich die Begegnungsstätte auf die Bühnenadaption des Comics »Die Suche«, der von den Anne-Frank-Zentren Amsterdam und Berlin entwickelt wurde. Die Oberbarmer Hauptschule Hügelstraße setzt die Bildge- schichte mithilfe professioneller Theaterpädagogen szenisch um. Für den 31. Januar ist die Uraufführung geplant. Im April werden zwei Veranstaltungen zum Ghetto Lodz stattfinden. Matthias Dohmen

Kultur

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