Es kommt mehr und mehr Leben ins neue Gemeindezentrum. Zuletzt waren es etwa 40 jüdische Studenten, die sich versammelten, um nach langer Pause endlich wieder Bewegung in die Studentenschaft zu bringen.
Die Vereinigung Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB) wurde nach dem Krieg in München gegründet mit dem Ziel, die Interessen jüdischer Studenten zu vertreten. Seitdem erlebte sie sehr wechselvolle Zeiten. »In den letzten Jahren war der Verband praktisch kaum am Leben«, sagt Peter Guttmann, der Vorsitzende des Jugendreferats der IKG München. »Aber jetzt scheint er doch wieder sehr aktiv zu werden.«
Als Rechtsanwalt hatte Peter Guttmann bei der Neufassung der Satzung geholfen und war bei der Studentenversammlung als Versammlungsleiter dabei, um den formal korrekten Ablauf zu gewährleisten. Die Satzung wurde verabschiedet und ein neuer, fünfköpfiger Vorstand gewählt.
Als neue Vorsitzende wurde einstimmig die 22-jährige Medizinstudentin Jana Ivanidze gewählt. Sie kam 1993 von Kiew nach München. Die Ziele, die der VJSB unter ihrem Vorsitz anstreben will, stehen ihr klar vor Augen. »Einerseits wollen wir viele jüdische Studenten in München zur aktiven Mitarbeit bewegen, und andererseits wollen wir die jüdische Kultur und das Judentum nach außen vertreten. Wir planen eine Kooperation mit muslimischen Studenten in gemeinsamen Projekten, wollen Diskussionen fördern und den Kontakt mit jüdischen Studentenverbänden aus anderen Ländern aufbauen.« Marina Maisel
Studentenbund