Debatte

Felix Klein mahnt »Letzte Generation« zur Distanzierung von Schoa-Relativierung an

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Foto: Marco Limberg

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, fordert von den Klimaaktivisten der »Letzten Generation« klare Kante, was deren Haltung zum Antisemitismus betrifft.

Sie müssten sich deutlich vom Antisemitismus distanzieren, sagte Klein in Bezug auf Kontakte der deutschen Umweltkämpfer der »Letzten Generation«  zu »Extinction Rebellion«-Mitbegründer Roger Hallam, der mehrfach die Schoa relativiert hatte. Klein sagte der Funke Mediengruppe, »jede Verharmlosung des Holocaust ist eindeutig antisemitisch. Entsprechend sind auch Vergleiche der industriell geplanten Vernichtung von Millionen Jüdinnen und Juden in Mordfabriken mit den Bedrohungen des menschengemachten Klimawandels nicht akzeptabel.«

Klein sagte weiter, gerade in Deutschland müsse der Kampf gegen Antisemitismus für alle politisch Engagierten zu den Grundwerten gehören. »In diesem Sinne erwarte ich auch von den Verantwortlichen der ›Letzten Generation‹ eine unmissverständliche Haltung und eine klare Distanzierung gegenüber jeglichem antisemitischen Gedankengut.«

Mehrfach hatte Hallam die Schoa verharmlost und ins Lächerliche gezogen, indem er sie etwa als »just another fuckery in human history« (»nur noch so ein weiterer Quatsch in der Menschheitsgeschichte«) bezeichnete. Den Klimawandel nannte er das »Rohr, durch das Gas in die Gaskammer fließt. Das sind nur unterschiedliche Mechanismen, mit denen eine Generation die andere tötet.«

Klarstellung Auf Anfrage von Funke äußerte sich die »Letzte Generation«  in einem schriftlichen Statement zu den Entgleisungen Hallams, der als Teil des Netzwerks A22 auch mit der »Letzten Generation« verbunden ist: »In aller Klarheit: Roger Hallams Aussagen sind nicht unsere Aussagen«, heißt es darin. »Menschenleben setzen wir nicht in Relation zueinander.«

Hintergrund der Äußerungen von Klein und »Extinction Rebellion« sind Berichte unterschiedlicher Medien, nach denen es innerhalb der »Letzten Generation« heftige Auseinandersetzungen um den Umgang mit Roger Hallams Aussagen geben soll. Die Forderungen, sich von dem Hallam zu distanzieren, würden lauter, so der Tenor der Berichte.

Die »Letzte Generation« erklärte weiter, Hallam sei ein Berater der International Mobilisation Group (IMG) und Just Stop Oil (JSO). Mit dieser und neun weiteren Kampagnen stünde man innerhalb von A22 im Austausch. Die internationalen Vorschläge und Austauschrunden dienten zur Inspiration, es werde stets reflektiert, ob und wie diese für eigene Kampagnen genutzt würden.

Israel

Regierung will Geisel-Deal am Nachmittag bestätigen

Nach einem vorherigen Plan hätte die Bestätigung erst nach dem Schabbat erfolgen sollen

 17.01.2025

Berlin

Deutscher Appell an Israel und die Hamas

Das Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen ist noch nicht in trockenen Tüchern. Deutschland ruft beide Seiten eindringlich zur Zustimmung auf

 17.01.2025

Israel

Sicherheitskabinett beginnt Sitzung zu Gaza-Deal

Voraussichtlich am Samstagabend muss noch die Regierung zustimmen

 17.01.2025

Augsburg/Erfurt/Berlin

Auszeichnungen für Engagement gegen Rechtsextremismus

Mit dem Preis »Das unerschrockene Wort« ehren die deutschen Lutherstädte Menschen mit Zivilcourage. Diesmal geht er an zwei Männer, die angegriffen werden, weil sie sich gegen den Rechtsruck lehnen

 17.01.2025

Nahost

Milliarden für Wiederaufbau des Gesundheitssektors benötigt

Aufgrund des von der Hamas begonnenen Krieges ist offenbar jedes Krankenhaus in Gaza zerstört oder beschädigt worden. Ein Wiederaufbau wird laut der WHO teurer

 17.01.2025

Nahost

Israel: »harte Verhandlungen« in Katar über wichtiges Detail

Israels Präsident erwartet dennoch, dass der Streitpunkt bald geklärt sein wird

 16.01.2025

Italien

»Immunitäten müssen respektiert werden«

Auch in Italien ist Israels Regierungschef Netanjahu laut Außenminister Tajani trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs nach wie vor willkommen

 16.01.2025

Brüssel

EU-Kommission kündigt weitere 120 Millionen Euro für Gaza an

Ein diskutiertes Waffenstillstandsabkommen macht Menschen im Nahen Osten Hoffnung - doch noch immer gibt es viel Leid. Ursula von der Leyen schnürt ein neues Hilfspaket

 16.01.2025

Gaza

Waffenruhe: Israel sieht Probleme bei Klärung von Details

Eine Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts zur Billigung der Waffenruhe im Gaza-Krieg wird verschoben

von Amira Rajab, Cindy Riechau  16.01.2025