Vor 36 Jahren, im September 1972, haben palästinensische Terroristen israelische Sportler während der Olympischen Spiele in München überfallen und als Geiseln genommen. Bei einem misslungenen Befreiungsversuch auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck kamen sie ums Leben.Die Erinnerungstafel, die wegen Umstrukturierungsmaßnahmen jetzt am alten Tower auf dem Gelände einen neuen Platz fand, wurde im Rahmen der Gedenkstunde von Brigadegeneral Hans Georg Schmidt enthüllt. Professor Michael Wolffsohn sprach das Kaddisch. Wolffsohn, Vorstandsmitglied der IKG München, nahm in Vertretung von Präsidentin Charlotte Knobloch an der anschließenden Gedenkfeier am Mahnmal außerhalb des militärischen Bereiches teil. Dazu waren auch die Abgeordneten Kathrin Sonnenholzner und Reinhold Bocklet gekommen. Die stellvertretende Landrätin von Fürstenfeldbruck Gisela Schneid rief das dramatische Geschehen in Erinnerung und Wolffsohn betonte: »Wir werden auch weiter die Opfer Opfer nennen, die Täter Täter und Mord Mord.« Ganz entschieden trat er der These eines Göttinger Sportwissenschaftlers entgegen, die Opfer hätten sich freiwilig für Israel geopfert. Wolffsohn bezeichnete diese Behauptung als Unsinn. »Als Historiker kenne ich bezüglich des Massakers von 1972 fast alle zugänglichen Schlüsselquellen, denn unter meiner wissenschaftlichen Leitung wurde hierüber eine Diplomarbeit geschrieben. Kein einziges Dokument hat jener Wissenschaftler aus Göttingen ausgewertet. Er stützt sich auf mündliche Quellen. Fundierte Quellen und Dokumente oder Quellenkritik, ohne die es keine Geschichtswissenschaft gibt, findet man bei ihm nicht.« Dieser Mehrfachmord habe der Welt gezeigt, wer auf welcher Seite des israelisch-palästinensischen Dauerkonfliktes welchen moralischen oder unmoralischen Prinzipien folgt. gue
Gedenken