Erinnerung
und Zedaka
IKG-Jugendtreff
nach Robert Wagner
benannt
In den Sprüchen der Väter (Avot 1,2) heißt es: »Auf drei Dingen steht die Welt: auf der Tora, auf dem Gottesdienst und der Ausübung des Wohltuns«. Wer wie Marta Wagner aus einer sehr religiösen Familie stammt, fühlt sich dem Gebot der Zedaka, der Wohltätigkeit, zutiefst verpflichtet. So stiftete sie zum Einzug der Israelitischen Kultusgemeinde am Jakobsplatz einen namhaften Betrag in memoriam ihres Sohnes Robert. Ihm zu Gedenken heißt der offene Jugendtreff im ersten Untergeschoss des Hauses, zu dem ein geräumiger Saal und Gruppenräume gehören, in denen Theater gespielt, getanzt und gefeiert wird, nun Robert-Wagner-Jugendzentrum.
In einer Feierstunde, zu der IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch die Spenderin und zahlreiche Freunde der Familie Wagner, die den Namenspatron gekannt hatten, einlud, wurde an den zu früh Verstorbenen erinnert. Ein Filmausschnitt aus der Barmizwa-Vorbereitung, Fotos eines fröhlichen Jungen, schneidigen Skifahrers, der manche Siegestrophäe eingeheimst hatte, lassen erahnen, zu welchen Hoffnungen Robert Wagner für seine Eltern Anlass gab.
»Wer, wenn nicht die junge Generation«, so Charlotte Knobloch in ihrem Grußwort, »bringt unsere Gemeinde in Schwung?« An die anwesenden Jugendleiter gerichtet, fuhr sie fort: »Ihr seid es, die unsere jüdischen Traditionen bewahren und in die Zukunft transportieren«.
Umso schwerer muss es Eltern treffen, wenn sie ihr einziges Kind, das 1998 kurz vor seinem 27. Geburtstag in München verstarb, betrauern müssen. Marta Wagner entschied, Stiftungen zu gründen, die sowohl in Israel als auch bei den Israelitischen Kultusgemeinden in Wien und München verwirklicht wurden.
Nun erinnert der Namenszug »Robert-Wagner-Jugendzentrum« im Foyer des offenen Jugendtreffs des Jugend- und Kulturzentrums an den Sohn von Marta und Ernest Wagner. Ellen Presser